Traf bei der WM in Katar bereits drei Mal: Ecuadors Enner Valencia. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Énner Valencia – wer sonst? Fast hat es den Anschein, als könne nur der 33 Jahre alte Stürmer von Fenerbahce Istanbul WM-Tore für Ecuador schießen.

16 Jahre ist es inzwischen her, dass ein anderer Spieler bei einer Weltmeisterschaft ein Tor für die Südamerikaner erzielte. 2014 in Brasilien bei der zuvor letzten WM-Teilnahme des Fußballzwergs schoss Valencia alle drei Tore, in Katar traf der Routinier ebenfalls schon dreimal.

«Das ist einfach großartig. Ich genieße das sehr», sagte Valencia nach dem 1:1 (0:1) gegen die Niederlande. Dabei trug sich der Angreifer in die WM-Geschichtsbücher ein. Drei Spieler hatte es zuvor gegeben, die ebenfalls sechsmal in Serie bei einem Weltturnier für ihr Land getroffen hatten: Eusebio für Portugal 1966, Italiens Paolo Rossi 1982 und der Russe Oleg Salenko 1994.

Valencia kann WM-Geschichte schreiben

Diesen Rekord kann sich Valencia nun am Dienstag im letzten Gruppenspiel gegen den Senegal alleine schnappen. «Valencia arbeitet so hart und wir sind so froh, so einen Kapitän zu haben», frohlockte auch Ecuadors Nationaltrainer Gustavo Alfaro.

Wie schon nach seinem Doppelpack im Eröffnungsspiel gegen WM-Gastgeber Katar (2:0) wurde Valencia auch gegen die Niederländer angeschlagen ausgewechselt. Wie auch nach dem Spiel gegen Katar wird Ecuador wieder ein Geheimnis darum machen, ob Valencia im nächsten Spiel auflaufen kann. «Es wird schon nicht so schlimm sein», sagte Mitspieler Robert Arboleda. «Er ist okay. Er hat einen Schlag abbekommen, aber mehr nicht.»

Tatsächlich zog Valencia vor seiner Auswechslung in der Schlussphase am Freitag eine kleine Show ab, um Zeit zu schinden. Die Chance, in der kommenden Woche weiter WM-Geschichte zu schreiben, wird sich der Fenerbahce-Star kaum nehmen lassen. Zumal nach den bisherigen überzeugenden Auftritten die Chancen für La Tri auf den erstmaligen Einzug ins WM-Achtelfinale seit 2006 gut stehen. Alles entscheidet sich gegen den Senegal. Alfaro sprach von einer «Schlacht», die noch intensiver würde.

Für Valencia besteht dann die Möglichkeit, auch noch eine andere Bestmarke zu verbessern. Nur einmal traf bislang eine Nation mit nur einem Torschützen im Turnier noch häufiger: 1986 Italien mit vier Toren von Alessandro Altobelli – und freilich einem weiteren Eigentor.

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