Argentiniens Lionel Messi lässt sich mit dem Weltmeisterpokal feiern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Vor einem großen Tisch voller Bierkübel und Champagnerflaschen tanzte Lionel Messi Arm in Arm mit seinen Teamkollegen.

Aus einer gigantischen Box dröhnte argentinische Musik, und als Nationaltrainer Lionel Scaloni in die Kabine kam, wurde er gleich mit Schampus übergossen. Wie die Welt all das beobachten konnte? Weil unter anderem Argentiniens Abwehrchef Nicolás Otamendi einen Großteil der Kabinenparty filmte und via Instagram live ins Netz übertrug. Zu sehen war in Katar eine Mannschaft, die nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Frankreich nicht glücklicher hätte sein können.

«Es ist kein Geheimnis, dass ich meine Karriere mit diesem Pokal beenden wollte. Ich hätte nicht um mehr bitten können. Ich danke Gott», sagte der 35-jährige Messi, der seine Laufbahn im Nationalteam nach dem größten Triumph aber eigentlich noch gar nicht beenden möchte. «Ich möchte noch ein paar Spiele als Weltmeister erleben», sagte er dem Sender TyC Sports. «Ich liebe den Fußball, was ich tue. Ich genieße es, in der Nationalmannschaft zu sein.» Der sechsmalige Weltfußballer hatte während der Endrunde in Katar angekündigt, zumindest die kommende WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko nicht mehr zu spielen. 

Party wurde in Doha fortgesetzt

Das spielte in den Momenten nach dem Spiel aber erst mal keine Rolle. In ihrer Kabine tanzten und hüpften die Argentinier. Auf dem riesigen Tisch stand sogar ein Fabrikat der Monsterpuppe Chucky mit einer Champagnerflasche zwischen den Beinen. Mehrfach schwenkte Otamendi seine Kamera darauf, um Chucky zu grüßen. Spät in der Nacht setzten die Weltmeister ihre Freudentänze schließlich in den Stadionkatakomben fort. Nur für diesen Montag hatten sie zunächst noch keine Pläne. Wann es zurück in die Heimat geht und wie und wo dort mit den Fans gefeiert wird – all das steht noch nicht fest.

«Ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Aber wir wollen feiern, unsere Landsleute verdienen das», sagte Trainer Scaloni. «Vor dem Spiel wollte ich nichts darüber wissen, weil ich mich einfach auf das Spiel fokussiert habe. Jetzt, wo wir Weltmeister sind, bin ich offen dafür, was die Spieler sagen werden.» Aber erst mal sagten sie nichts. Nach ihrem Tanz durch die Katakomben stiegen sie in einen Bus und setzten ihre Party in Doha fort. Anschließend aßen sie etwas, das wie Schnitzel mit Tomatensoße und Pommes aussah, auch das ließ sich dem Instagram-Profil von Abwehrchef Otamendi entnehmen. 

Messi erschien nicht nur Pressekonferenz – Zukunft offen

Messi dagegen genoss eher im Stillen, zumindest was die Öffentlichkeit anging. Zwar postete auch der 35-Jährige ein Foto und dankte allen, die ihm auf dem Weg zum WM-Titel unterstützt haben. Zur Pressekonferenz erschien er anders als angekündigt aber nicht mehr, obwohl das für den Spieler des Spiels normalerweise obligatorisch ist. 

Wie es nun mit ihm weitergeht, bleibt nach dem Gewinn des letzten großen Titels seiner Laufbahn offen. Bei Paris Saint-Germain hat er noch Vertrag bis zum nächsten Sommer. In der Nationalmannschaft möchte er auch noch ein wenig spielen. Aber auch Messi dürfte sich in der goldenen Nacht von Katar die Frage gestellt haben: Was soll jetzt eigentlich noch kommen?

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