Die PSG-Superstars Kylian Mbappé (l) und Lionel Messi. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Manu Fernandez/AP/dpa)

Christophe Galtier geht nicht davon aus, dass er gleich im neuen Jahr als französisch-argentinischer Krisenvermittler gefragt sein wird.

Ohnehin herrschte gute Laune bei Galtiers unterlegenem Landsmann Kylian Mbappé beim Training von Paris Saint-Germain. Lachend und feixend schlenderte der Superstürmer aus Frankreich auf den Trainingsplatz in Paris.

Eine Mütze auf dem Kopf, die Hände bei einstelligen Temperaturen mal lieber in wärmenden Handschuhen, aber bereit und vor allem heiß auf ein schnelles Comeback auf dem Platz. Am besten an diesem Mittwoch (21.00 Uhr), zusammen mit dem schon im Viertelfinale der WM ausgeschiedenen Neymar: Frustabbau nach den WM-Tiefschlägen beim Heimspiel von PSG gegen RC Strasbourg.

«Aus physischer Sicht läuft alles nach Plan, mental hat er einfach Lust zu spielen. Das ist ein gutes Zeichen», sagte Galtier über Neymar. Auch der nach dem WM-Aus so niedergeschlagene Brasilianer zog es vor, in den ersten 15 Minuten, die PSG die Einheit am Dienstag auf der eigenen Homepage übertrug, lieber mit Mütze und Handschuhen zu üben, unter anderem auch mit Achraf Hakimi vom WM-Sensations-Vierten Marokko.

Messi am 2. oder 3. Januar in Paris erwartet

Denn so warm wie rund 11.000 Kilometer entfernt in Messis Heimat Rosario war es wahrlich nicht. Die wohligen rund 30 Grad im südamerikanischen Sommer kann der Weltmeister noch ein paar Tage länger genießen. Bis zum 1. Januar hat er frei, am 2. oder 3. wird der 35-Jährige zurück bei PSG erwartet. Heißt auch: Messi wird nicht nur gegen Strasbourg fehlen, sondern auch am kommenden Sonntag, wenn Tabellenführer PSG zum Spieltagskracher beim ersten Verfolger RC Lens antreten muss.

Es wird also erst im neuen Jahr zum Wiedersehen von Messi, dem triumphalen Weltmeister aus Argentinien, und Mbappé, dem kaum weniger überragenden, aber im Elfmeterschießen Geschlagenen, aus Frankreich kommen. Dass die Südamerikaner bei ihren feuchten und fröhlichen Feierlichkeiten auch Spott und Hohn über den Finalgegner ergossen, wollte PSG-Trainer Galtier nicht groß kommentieren. Das sei Sache der Argentinier, betonte er.

Galtier will Martínez-Verhalten nicht kommentieren

Vor allem Torwart Emiliano Martínez war durch seine Einlagen unangenehm aufgefallen, er hatte Mbappé konkret verhöhnt, als er bei der Weltmeister-Parade auf dem offenen Bus eine Puppe mit dem weinenden Gesicht von Mbappé in den Händen hielt. «Das Verhalten des Torwarts muss ich nicht kommentieren», sagte Galtier.

Das Wichtigste sei, was er beim Finale gesehen habe, als Mbappé, auch ausgezeichnet als bester Torschütze der WM in Katar, bei aller schweren Enttäuschung Messi und auch dem argentinischen Trainer Lionel Scaloni gratuliert habe.

Dennoch wird es spannend sein, wie es nun weitergeht mit der Nobeloffensive von PSG, dem Achtelfinalgegner des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München in der Champions League. Zwei Superstars, die nach WM-Enttäuschungen zurückschlagen und sich mit sportlichem Erfolg trösten wollen. Dazu ein Superstar, der gegen Ende seiner Karriere noch mal in neue Sphären vorgedrungen ist und die Lust am Fußball mit dem größten Titel gekrönt hat, aber noch nicht genug von Erfolgen und Trophäen hat. Die Zeitung «Le Parisien» berichtete schon, dass es bereits eine prinzipielle Einigung über eine Verlängerung des im kommenden Sommer endenden Vertrages von Messi bis Juni 2025 geben würde.

Jens Marx, dpa
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