Trainer Antonio Di Salvo klatschte seine U21-Nationalspieler nach dem erfreulichen Jahresabschluss gerne ab.
Vier Tage nach dem Stimmungsdämpfer beim 0:4 gegen Polen bejubelte der Fußball-Europameister am Dienstag in Ingolstadt einen zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 4:0 (3:0)-Sieg gegen San Marino. Malick Thiaw (14. Minute), Erik Schuranow (15.), Kapitän Jonathan Burkardt (34.) und Jan Thielmann (62.) drückten mit ihren Toren vor 2004 Zuschauern die klare Überlegenheit nur unzureichend aus. Von den Rängen wurde dem Team zufrieden mit Deutschland-Fahnen zugewunken.
Die deutsche Auswahl freute sich nicht nur wie beim 6:0 im Hinspiel über einen klaren Sieg, sondern auch über den erfolgreichen Abschluss eines bewegten Jahres mit dem EM-Titel im Juni als Höhepunkt. Drei Monate nach dem Titelgewinn endete im September die Ära von Erfolgscoach Stefan Kuntz, nach dessen Wechsel zur türkischen Nationalmannschaft der langjährige Assistent Antonio Di Salvo übernahm. Der 42-Jährige erlebte im Sportpark eine deutsche Mannschaft, die dem Fußball-Zwerg San Marino physisch, technisch und vom Tempo klar überlegen war.
«Steigerung im Vergleich zu Polen»
«Ich denke, dass es eine Steigerung im Vergleich zu Polen war. Dennoch waren wir ab und an zu ungenau. Wir hätten das eine oder andere Tor mehr machen können. Wir sind aber zufrieden mit der Leistung und können jetzt nach vorne schauen», sagte Angelo Stiller dem TV-Sender ProSieben Maxx. Nach dem Polen-Spiel seien alle «unzufrieden, frustriert und enttäuscht» gewesen. Danach sei angesprochen worden, was schiefgelaufen ist. «Jeder hat begriffen, worum es geht.»
Auf dem Weg zur EM-Endrunde 2023 in Rumänien und Georgien bedeutete der Erfolg beim Einbahnstraßenfußball den fünften Sieg im sechsten Spiel der Qualifikation. Das kommende Jahr wird die spannende Frage beantworten, ob Tabellenführer Deutschland, Israel oder Polen das direkte Ticket für die EM lösen werden. Die neun Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für die Endrunde.
«Wir wissen, dass Israel und Polen starke Gegner sind. Sie haben gepunktet, wir haben gepunktet. Das ist doch schön. Dann geht es im nächsten Jahr gut weiter und wir haben spannende Spiele», sagte Di Salvo.
Schalker Thiaw macht den Anfang
Nachdem Innenverteidiger Thiaw nach der kräftigen Abreibung gegen die Polen eine «sehr wütende» deutsche Mannschaft erlebt und «Wiedergutmachung» versprochen hatte, machte der Schalker selbst den Anfang, als er per Kopf zur Führung traf. Der Nürnberger Schuranow eine Minute später und der Mainzer Burkardt nach einer guten halben Stunde legten nach. Fürths Jamie Leweling war an allen drei Treffern vor dem Seitenwechsel beteiligt. Thiaw hatte zudem Pech bei einem Pfostentreffer (39.).
Bei mehr Präzision und Durchschlagskraft wäre eine höhere Pausenführung gegen eine tief stehende Mannschaft aus San Marini möglich gewesen. Ähnlich war das Bild in der zweiten Hälfte, als Di Salvo an der Linie lange auf den vierten Treffer warten musste. Nach neuerlicher Vorarbeit von Leweling schloss Thielmann überlegt ab. Immer wieder scheiterten seine Teamkollegen danach knapp.