Nach England und Spanien hat auch der französische Ligaverband im Streit um die Abstellpflicht von Nationalspielern für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele den Fußball-Weltverband kritisiert.
Die FIFA habe die Interessen nationaler Meisterschaften und von Vereinen als Arbeitgeber der Spieler nicht berücksichtigt, teilte die LFP mit.
«Diese einseitige Entscheidung, die inmitten einer Pandemie mit starken Einschränkungen im Zusammenhang mit der Bewegung der Spieler und den daraus resultierenden Quarantäneregeln bei der Rückkehr getroffen wurde, stellt die Verfügbarkeit von Vereinspersonal und die Bilanz der Meisterschaften vor große Probleme», hieß es in der Stellungnahme. Anders als die Clubs der englischen Premier League sagte die LFP aber nicht, dass die Vereine generell keine Spieler abstellen wollen.
Quarantäne als Problem
Die Clubs der Premier League hatten mitgeteilt, sie würden keine Spieler für WM-Qualifikationsspiele in jene Länder abstellen, die wegen der Corona-Pandemie auf der sogenannten Roten Liste der britischen Regierung stehen. Die Entscheidung betrifft den Angaben zufolge fast 60 Spieler aus 19 Premier-League-Clubs, die im September in 26 Länder der Roten Liste reisen sollten.
Auf der Liste stehen überwiegend Länder in Südamerika und Afrika. Einreisende aus diesen Ländern müssen sich für zehn Tage in Hotelquarantäne begeben. Die spanische Profi-Liga will alle Clubs unterstützen, die keine Spieler für die WM-Qualifikationsspiele in Südamerika abstellen wollen.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat Fußballligen und Vereine dazu aufgerufen, ihre Nationalspieler für die anstehenden Länderspiele abzustellen und sich solidarisch zu verhalten, «wie es sich für den weltweiten Fußball gehört».