Schwedens Emil Forsberg bejubelt sein Tor. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kirill Kudryavtsev/AFP Pool/AP/dpa)

Emil Forsberg und St. Petersburg, das passt einfach. In der Zarenstadt, in der es im Sommer kaum dunkel wird und in der umgeben von Wasser eine prunkvolle Fußball-Arena steht, ist Leipzigs Offensivspieler ein echter Garant. 

Siegtor bei der WM 2018 im Achtelfinale, Siegtor in der EM-Vorrunde gegen die Slowakei und nun ein Doppelpack beim 3:2 über Polen, der die Männer in gelb zum Gruppensieger vor Spanien machte. «Es fühlt sich super an. Es ist eine fantastische Stadt und ich fühle mich hier sehr wohl», sagte Forsberg, der wieder einmal zum Spieler des Spiels gekürt wurde.

Nachdem die alten Klassiker von Abba aus den Stadionboxen verklungen waren, fasste Siegtorschütze Viktor Claesson am besten das Geschehen beim Auf und Ab zum Abschluss der Gruppenphase zusammen. «Es war wie eine Achterbahnfahrt. Es war wahnsinnig gut und wichtig für uns, dieses Siegtor zu erzielen», sagte Claesson. Dass es erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel und Schweden auf Platz eins führte, passte zur Dramaturgie des Tages. Die folgende  Mittsommernacht durften die Schweden jedenfalls mit Glücksgefühlen und einem kleinen Bier genießen.

Während die Polen und Weltfußballer Robert Lewandowski schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten müssen, geht es für Schweden am Dienstag (21.00 Uhr) im Achtelfinale in Glasgow gegen die Ukraine erst so richtig los. Auch und vor allem dank Forsberg, der drei von vier Treffern erzielte und im kompakten schwedischen Kollektiv herausragt. «Er macht einfach immer weiter und macht den Unterschied für uns. Zwei Tore sind fantastisch», sagte Chefcoach Janne Andersson über seinen Kreativakteur aus der Bundesliga.

«Er war immer ein guter Fußballer, aber er hat sich auch als Typ verbessert. Er war immer wichtig für unser Nationalteam, aber es ist großartig, dass er nun der entscheidende Spieler für unser Team sein kann», fügte Andersson ein. Eigentlich fußt das Spiel der Schweden so auf Stabilität und Sicherheit, dass oft ein Tor reicht. Nicht so beim 3:2 gegen die Polen, denen zwei Lewandowski-Tore nicht reichten. «Wir haben großartige Mentalität gezeigt. Ich bin sehr stolz», stellte Forsberg fest.

In Abwesenheit des verletzungsbedingt fehlenden Superstars Zlatan Ibrahimovic ist Forsberg nun der – deutlich unscheinbarere – Star des Teams. Die Lobeshymnen, die derzeit auf Forsberg einprasseln, sind ihm selbst eher unangenehm. «Jeder verdient großes Lob. Das ganze Team ist großartig drauf», sagte Forsberg. Und gegen die Ukraine, die nach einer 0:1-Niederlage gegen Österreich nur über die besten Dritten weiterkam, muss dieser Weg noch längst nicht beendet sein.

Eine Staffel mit den spielstarken Spaniern (am Mittwoch 5:0-Sieg über die Slowakei) und Polen um Weltfußballer Lewandowski zu gewinnen, ist für Anderssons Team keine Selbstverständlichkeit. «Das ist fantastisch, dass wir diese Gruppe gewonnen haben. Das haben wir bei der letzten WM geschafft und nun bin ich glücklich, dass es uns erneut gelungen ist», befand Andersson.

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