Zum Start der neuen Bundesliga-Saison ruft die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Fußball-Fans zu einem respektvollen Umgang mit Bahnangestellten auf und fordert zugleich von der Deutschen Bahn Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter.
Es komme in von Fußball-Vereinen bestellten Sonderzügen oft zu Randale, Vandalismus und Übergriffen auf Bahnbeschäftigte, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland RND. «Wir appellieren zum Start der Bundesliga an alle Fußball-Fans, sich sorgsam und respektvoll in den Zügen und an Bahnhöfen zu verhalten», erklärte der Gewerkschafter. Die Vereine könnten sich nicht aus der Verantwortung stehlen und müssten auf ihre Anhänger einwirken.
Die Deutsche Bahn forderte Burkert auf, Maßnahmen für den Schutz ihrer Beschäftigten zu ergreifen. Unter anderem schlug er vor, Notrufknöpfe in Smartwatches einzurichten. Man brauche dies bundesweit in den Zügen, aktuell werde es in einigen Bundesländern erprobt. «Der Bahnkonzern muss jedem Beschäftigten eine solche Uhr zur Verfügung stellen», sagte Burkert. Dies sei aber nur wirkungsvoll, wenn auch genügend Beamte der Bundespolizei zur Verfügung stünden. «Nach Vorfällen in den Sonderzügen muss von allen Fans die Identität durch die Bundespolizei aufgenommen werden, damit die Täter gefunden werden können», erklärte er.
Überdies müsse die Bahn die Sonderzüge besser koordinieren. «Es muss verhindert werden, dass verfeindete Fans, die in ihren jeweiligen Sonderzügen fahren, am Endbahnhof aufeinandertreffen. Ihre Fahrten müssen zeitversetzt geplant werden», sagte der 58-jährige ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete.