Der Sportdirektor von Bayern München hat nach einem Treffen der entscheidenden Führungskräfte des Vereins kein endgültiges Ergebnis zur geplanten Vertragsverlängerung mit Joshua Kimmich bekannt gegeben. „Zu Jo gibt es aktuell nichts zu verkünden“, erklärte der Österreicher während einer Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag um 15:30 Uhr.
Der Sportdirektor ließ jedoch durchblicken, dass eine Entscheidung bald bevorsteht. Auf die Frage, ob dies noch am Freitag der Fall sein wird, antwortete er: „Nein.“ Er betonte jedoch, dass alle Beteiligten in gutem Austausch stehen. „Es war immer sehr offen und immer sehr korrekt. Es war nie irgendwas dazwischen“, sagte Freund. Am Donnerstag hatten Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder auf dem Vereinsgelände getagt.
Medienberichten zufolge haben sich der FC Bayern und der 30-jährige Kimmich nach langen Verhandlungen auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über die Saison hinaus verständigt, wobei eine Verlängerung bis 2029 erwartet wird. Kimmich selbst hatte nach dem 3:0-Sieg im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen am Mittwochabend sein Interesse an einem Verbleib in München bekundet und angekündigt, dass eine Entscheidung vor der Länderspielpause Mitte des Monats getroffen werden könnte. Gleichzeitig stellte er klar: „Der Ball liegt nicht bei mir.“
Entscheidungen mit hohen finanziellen Auswirkungen müssen beim FC Bayern vom Aufsichtsrat genehmigt werden, dem unter anderem Präsident Herbert Hainer, Ehrenpräsident Uli Hoeneß und der ehemalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angehören. Alle drei waren am Donnerstag bei dem Treffen anwesend. Das Gremium hatte zuletzt ein Vertragsangebot an den angeblich zögerlichen Kimmich zurückgezogen.
Nach den teuren Vertragsverlängerungen mit Jamal Musiala (22) und Alphonso Davies (24) steht auch die Verlängerung von Kimmich im Fokus, was mit hohen Kosten verbunden ist. Freund merkte an: „Wir wollen als Bayern München mithalten und trotzdem finanziell gesund bleiben,“ und betonte die Bedeutung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Der Sportdirektor lobte Kimmich als Führungsspieler und bemerkte: „Jo versteckt sich nicht auf dem Platz und nicht in schwierigen Situationen. Er ist ein sehr intelligenter, junger Bursche, der sein Leben selbst in die Hand nimmt und selbst mit dem Verein spricht. Das ist auch sehr außergewöhnlich. Er ist sehr reflektiert und hat eine eigene Meinung, die er auch äußert.“
Der Verein möchte die Kimmich-Thematik zeitnah klären, um sich voll und ganz auf die entscheidende Phase der Saison konzentrieren zu können. Freund betonte jedoch, dass es für den Verein wichtig sei, fokussiert und ruhig im inneren Kreis zu arbeiten.
Er lobte Kimmich erneut, der nach einer Sehnenreizung gegen Leverkusen wieder auf dem Platz stand und eine hervorragende Leistung ablieferte. „Er war angeschlagen und hat alles getan, um dabeizusein gegen Leverkusen. Und was er dann für ein Spiel abliefert, zeigt, dass er sich wohlfühlt.“
Kimmich hat zudem die Möglichkeit, im Sommer ablösefrei zu wechseln, wobei der französische Spitzenclub Paris Saint-Germain als potenzieller Interessent genannt wurde.