Für Bayern-Chef Herbert Hainer ist das Projekt einer europäischen Super League an der Kraft des Fußballs und der Fans gescheitert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Für den FC Bayern München ist das vorerst gescheiterte Milliardenprojekt einer Super League nach Überzeugung von Präsident Herbert Hainer «kein tragfähiges Modell» gewesen.

«Uns war klar: Die Super League kann in Europa so nicht stattfinden. Daher haben wir relativ schnell gesagt, dass wir nicht dabei sind», betonte Hainer in einem Interview des Magazins «Sponsors». Die Bayern wären laut Hainer «eine der Parteien gewesen, die dann wohl nachträglich in die Super League hätten einsteigen sollen. Ich glaube, man hat die Natur des Fußballs verkannt und die Kraft der Fans unterschätzt. Innerhalb von drei Tagen ist es dann implodiert», sagte der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Er finde es «absolut richtig, dass das, was wir am Fußball schätzen und lieben, nicht verloren geht».

Der ehemalige Adidas-Chef glaubt nicht daran, dass es im zweiten Anlauf doch noch zur Super League kommen wird. «Dafür war der Aufschlag zu hart. Generell glaube ich, dass das Problem, das die Clubs haben, die die Super League wollten, anders gelöst werden müsste», sagte Hainer.

Gegen WM-Zweijahres-Rhythmus

Auf die zunehmenden Schuldenlasten vieler Top-Clubs in Europa müsse man mit effektiven Maßnahmen reagieren, forderte der 67-Jährige. «Man muss das Problem meiner Meinung nach an der Wurzel anfassen: Man darf einfach nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt. Dafür braucht es eine Reglementierung bei den Spielergehältern, den Transfersummen und den Beraterhonoraren», sagte Hainer.

Eine Fußball-WM im Zweijahres-Rhythmus – wie von der FIFA kürzlich ins Spiel gebracht – macht für den Bayern-Präsidenten «keinen Sinn». Er befürchte, dass es dadurch «zu einer Übersättigung der Fans kommt. Beim FC Bayern haben wir sehr viele Nationalspieler, die machen schon jetzt 65 bis 70 Spiele in einer Saison.»

Die vorerst gescheiterten Pläne zur Gründung einer Super League von einst zwölf europäischen Spitzenclubs werden von 16 der 27 EU-Länder abgelehnt, darunter von Spanien und Italien. Das berichtete die US-Nachrichtenagentur AP kürzlich unter Berufung auf die Europäische Fußball-Union UEFA. Auch Deutschland werde beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg voraussichtlich eine entsprechende Stellungnahme abgeben, hieß es.

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