Oliver Bierhoff fürchtet auch bei einem frühen EM-Scheitern der Fußball-Nationalmannschaft nicht um seinen Job als DFB-Direktor.
«Am Ende liegt es am Präsidium zu entscheiden, ob sie mich weiterhin für den Richtigen halten», sagte Bierhoff in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» auf die Frage, ob er angesichts des feststehenden Rücktritts von Bundestrainer Joachim Löw bei einem Misserfolg in den Fokus der Kritik gerate.
Die Nationalmannschaft steht nach dem 0:1 zum EM-Auftakt gegen Frankreich im zweiten Spiel am Samstag gegen Titelverteidiger Portugal schon unter Druck. «Das sind ja die üblichen Diskussionen. Ich habe die Entscheidung, dass Jogi noch bis zur EM bleibt, gemeinsam mit anderen Verantwortlichen im DFB aus Überzeugung vertreten – und dazu stehe ich auch heute», sagte Bierhoff.
Das Ende der Löw-Ära nach der EM erleichtere nun die Arbeit, räumte Bierhoff ein. «Mein Job ist jedenfalls etwas entspannter. Die allgemeine Lage ist überschaubarer und ruhiger als in einer Situation mit offenem Ende. Da bin ich auch ein bisschen stolz drauf: alles gut und ruhig im Vorfeld gemanagt zu haben», sagte der 53-Jährige.
Bierhoff hob dabei besonders die Lösung mit Hansi Flick als Löw-Nachfolger hervor, die auch seine eigene Position stärke. «Das spielt dann vielleicht auch eine Rolle, ja», sagte Bierhoff zur besonders engen Bindung zum künftigen DFB-Chefcoach.
Auf Flick setzt Bierhoff ohnehin große Hoffnungen für die Zukunft. «Er ist einer der besten Trainer weltweit und kann diese Mannschaft voranbringen und vor allem führen. Er wird die Mannschaft nicht neu erfinden, aber er wird vieles anders machen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit ihm einen großen Schritt an die Weltspitze schaffen können», sagte Bierhoff in einem ebenfalls am Freitag veröffentlichten Interview auf der DFB-Homepage.