Spricht sich gegen einen neuen WM-Rhythmus aus: Oliver Bierhoff. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marcus Brandt/dpa)

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht die WM-Reformpläne des Fußball-Weltverbandes FIFA weiterhin sehr kritisch und rechnet im kommenden Jahr mit einer extremen Belastung für die Topspieler.

Er habe zwar noch keine Details zur diskutierten Ausrichtung der Weltmeisterschaften im Zweijahresrhythmus gesehen, aber bislang auch noch «keinen gefunden, unter den Spielern und Trainern, der gesagt hat, das ist eine schöne Idee», sagte Bierhoff am Mittwoch in Hamburg. Es dürfe nicht nur um «weitere Erlösmaximierung» gehen.

«Gesundheit der Spieler in den Vordergrund stellen»

«Eigentlich geht es doch darum, dass wir tolle, leidenschaftliche Spiele sehen wollen. Das ist bei einem engen Terminkalender einfach nicht möglich», sagte Bierhoff. «Wir sollten wirklich darauf achten, dass wir die Qualität des Fußballs und die Gesundheit der Spieler in den Vordergrund stellen.» Über den FIFA-Plan zur Verkürzung des WM-Rhythmus nach 2024 wird international seit Wochen gestritten, die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Deutsche Fußball-Bund sind strikt dagegen.

Für die nähere Zukunft erwartet Bierhoff ein «besonderes» WM-Jahr. Die Endrunde in Katar wird am 21. November 2022 angepfiffen (bis 18. Dezember). Entsprechend wird sich der Terminkalender anders gestalten. «Wir wussten das. Das gilt auch für die anderen Mannschaften», sagte Bierhoff, der deshalb keinen Wettbewerbsnachteil für die deutsche Nationalmannschaft sieht. «Aber es erschwert die Arbeit für die Trainer», bemerkte der Ex-Nationalspieler (53).

In Nations League «gewisser Ergebnisdruck»

Auf den aktuellen Lehrgang mit den WM-Qualifikationsspielen gegen Rumänien und drei Tage später in Nordmazedonien folgen im Anschluss nur noch vier weitere Treffen des Nationalteams vor der Katar-WM. Im kommenden Monat endet mit den Partien gegen Liechtenstein und Armenien die WM-Ausscheidung. Bei einer direkten WM-Qualifikation als Gruppensieger sind Bierhoff zufolge zum Start ins WM-Jahr im März zwei Testspiele geplant.

Im Sommer stehen gleich vier Partien in der Nations League an, «was am Ende der Saison noch mal eine Riesenbelastung ist», wie Bierhoff meinte. In dem UEFA-Wettbewerb gegen starke Gegner herrsche zudem ein «gewisser Ergebnisdruck».

Zwei weitere Nations-League-Partien folgen im September 2022 bei der letzten Zusammenkunft der Nationalmannschaft vor dem WM-Turnier, ehe erst kurz vor der Endrunde in Katar die Abstellungsperiode beginnt. «Wir haben eine Woche Vorbereitung, da werden wir vielleicht noch ein Länderspiel reindrücken können», sagte Bierhoff.

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