Der frühere DFB-Manager Oliver Bierhoff meint, dass die italienischen Fußballer für die deutsche Nationalmannschaft ihren einstigen Schrecken verloren haben. In einem Interview mit der Gazzetta dello Sport äußerte der 56-Jährige: „Italien ist nicht mehr der Gegner, vor dem man Angst hat, die schwarze Bestie.“ Dies sagte er vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Nations League, das am Donnerstag um 20:45 Uhr in Mailand stattfindet.
Bierhoff, der viele Jahre in der Serie A aktiv war, hat als Teammanager auch einige denkwürdige Duelle gegen die Squadra Azzurra erlebt, darunter die Niederlagen im WM-Halbfinale 2006 und im EM-Halbfinale 2012. Der erste Sieg gegen Italien im EM-Viertelfinale gelang erst 2016 nach einem langen Elfmeterschießen.
„Ohne jemanden zu beleidigen, aber insbesondere 2006 war bei den Azzurri noch eine ganz andere Qualität“, erinnerte Bierhoff. Er würdigte den italienischen EM-Titel von 2021 als großartigen Erfolg, wies jedoch darauf hin, dass einige Spieler nicht das Niveau früherer Generationen erreichen.
Am Sonntag steht im Rückspiel in Dortmund das Wiedersehen der beiden Nationalmannschaften an, das im Stadion des legendären Halbfinals der Heim-WM stattfinden wird. Bierhoff erinnert an die Klasse der Italiener von damals: „Die Mannschaft, die in einer Verlängerung gewinnt, hat immer ein bisschen mehr, so wie wir 2014 gegen Argentinien. In Dortmund hatten wir Biss, Physis und Teamgeist gezeigt. Wir haben 105 Prozent gegeben. Aber Italien hatte einen Hauch mehr, zum Beispiel bei Del Piero.“ Alessandro Del Piero hatte mit seinem Tor zum 2:0 in der letzten Aktion das Aus der DFB-Auswahl besiegelt.