Kölns Torwart Timo Horn kann das 0:2 nicht verhindern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Steffen Tigges statt Erling Haaland – auch in Abwesenheit des norwegischen Torjägers bleibt Borussia Dortmund in der Bundesliga auf Kurs. Zwar fiel das 2:0 (1:0) über den 1. FC Köln wirklich schwer, wurde aber lautstark bejubelt.

Mit Standing Ovations feierten die 67.709 Fans im Signal Iduna Park beide Teams für einen leidenschaftlichen Abnutzungskampf, den die Borussia glücklich für sich entschied. Grinsend kommentierte der U23-Torjäger Tigges seinen ersten Bundesliga-Treffer: «Die nächsten ein, zwei Tage werde ich noch ein bisschen lachen. Ich versuche das zu konservieren, bis am Montag die Vorbereitung auf die Champions League beginnt.»

U23-Mann Tigges trifft

Ausgerechnet Tigges trug dazu bei, dass der 1. FC Köln um den eigentlich verdienten Lohn gebracht wurde. Liebend gern hätte FC-Coach Steffen Baumgart den hochgewachsenen 23-Jährigen im vergangenen Sommer verpflichtet, bekam aber einen Korb der Dortmunder. Deren Trainer Marco Rose verriet warum: «Wir sind überzeugt, dass Steffen bei uns am richtigen Ort ist. Er ist ein Typ, der Erling noch am besten ersetzen kann.» Der Fußball-Lehrer ist guter Dinge, dass Tigges auch in den kommenden Wochen noch als Haaland-Ersatz funktioniert: «Ich hoffe, dass ihn das Tor richtig nach vorn bringt und wir ihn in Dortmund noch weiter entwickeln können.»

Als Mutmacher für die avisierte Champions-League-Revanche am Mittwoch gegen Ajax Amsterdam taugte der sechste Sieg im sechsten Bundesliga-Heimspiel aber nur bedingt. Schließlich lagen die Kölner bei den Torschüssen (19:7) und anderen Statistiken vorn. «Wir sind viel gelaufen. Aber bei allem, was mit dem Ball passiert ist, war der FC die bessere Mannschaft. Deshalb sind wir sehr happy mit dem Sieg», bekannte Rose nach den Toren von Thorgan Hazard (40.) und Tigges (64.).

Rose lobt sein Team

Ungeachtet der spielerischen Mängel fand der Dortmunder Fußball-Lehrer lobende Worte für sein Team, dass trotz anhaltender Personalprobleme in der Bundesliga auf Kurs und dem FC Bayern bei nur einem Zähler Rückstand auf den Fersen bleibt. «Wenn man sieht, wer alles ausfällt, muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wie wir es in dieser nicht einfachen Phase schaffen, Punkte zu sammeln und im Pokal weiter zu kommen», sagte Rose mit Verweis auf das Fehlen von neun angeschlagenen Profis.

Weniger Grund zur Zufriedenheit hatte sein Gegenüber und Kumpel Baumgart. Bei allem Stolz auf die starke Vorstellung seines Teams überwog beim FC-Coach der Frust. Das viele Lob und die vielen gewonnen Spielstatistiken konnten ihn nur bedingt trösten. «Vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, hat geklappt. Aber die Hauptstatistik haben wir nicht gewonnen – 0:2.» Gleichwohl sieht er sein Team trotz des negativen Trends mit zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen auf «einem sehr guten Weg». «Ich hoffe aber, dass die Ergebnisse wieder besser werden», sagte Baumgart.

Von Heinz Büse, dpa
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