Donyell Malen (2.v.l) und Karim Adeyemi jubeln nach der frühen BVB-Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Edin Terzic klatschte nach Last-Second-Tor und Schlusspfiff sichtlich zufrieden mit seinen Profis ab – und dann startete die Party vor der riesigen schwarz-gelben Fantribüne. Im hoch spannenden Bundesliga-Titelkampf hat Borussia Dortmund erneut die Nerven behalten.

Nach dem Schützenfest im München wenige Stunden zuvor feierte der BVB ein 5:2 (4:0) gegen Borussia Mönchengladbach – der Rückstand des Tabellenzweiten auf den Spitzenreiter aus München beträgt weiterhin nur einen Punkt.

Dominanter BVB

«Wir sind noch nicht fertig, wir haben noch zwei Aufgaben», sagte Trainer Terzic beim Sender Sky. «Danach können wir gucken, wozu es gereicht hat, dass wir so viele Tore erzielt haben.» Torschütze Donyell Malen sagte: «Es war wichtig, dieses Spiel zu gewinnen.» Doppeltorschütze Sébastien Haller wertete, der BVB habe «das Spiel dominiert».

Wie schon am vergangenen Spieltag beim 6:0 über Wolfsburg ließ sich das Terzic-Team nicht von einem Sieg der Münchner wenige Stunden zuvor beeindrucken. Vor 81 365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park spielte der BVB am Samstagabend phasenweise groß auf und kam dank der Tore von Malen (5.), Jude Bellingham (12./Foulelfmeter), Haller (20./32.) und Giovanni Reyna (90.+4) zu einem verdienten Sieg. Die späten Gladbacher Tore erzielten Rami Bensebaini (75./Foulelfmeter) und Lars Stindl (85.).

Gleiche Startelf mit Blitzstart

Obwohl sich die Hoffnungen der Dortmunder auf Schützenhilfe des Erzrivalen FC Schalke 04 beim 0:6 in München wenige Stunden zuvor als Wunschdenken erwiesen, fiel die Reaktion positiv aus. Der im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel unveränderten Startelf, in der erneut Kapitän Marco Reus fehlte, gelang ein Blitzstart. Gleich die erste Torchance bescherte die Führung: Einen abgeblockter Schuss von Jude Bellingham drückte Angreifer Malen mit dem Kopf aus kurzer Distanz über die Linie. 

Der bereits achte Treffer des Niederländers in den vergangenen acht Spielen nahm den Dortmundern den großen Druck. Selbst die große Ausgleichschance sieben Minuten später durch Gladbachs Außenverteidiger und angeblichen BVB-Neuzugang Bensebaini, die von Torhüter Gregor Kobel entschärft wurde, konnte den Offensivdrang der Dortmunder nicht stoppen. 

Mit erstaunlicher Effektivität und großer Spielfreude sorgte der Bayern-Verfolger – wie schon gegen Wolfsburg – bereits früh für klare Verhältnisse. Ein Foul von Florian Neuhaus an Haller ahndete Schiedsrichter Daniel Schlager mit Elfmeter, den Bellingham mit etwas Glück verwandelte.

Gladbach überfordert

Das Traumtor von Haller sorgte bei den völlig überforderten Gästen für weiteren Frust. Mit dem Rücken zum Tor stehend beförderte Haller den Querpass von Malen in sehenswerter Manier ins lange Ecke und brachte sein Team damit vorentscheidend mit 3:0 in Führung. Beim zweiten Treffer durch Haller war weniger Kunst vonnöten: Erneut bediente Malen den Dortmunder Neuzugang, der im Stile eines Torjäger direkt verwandelte.

Mit dem 0:4 zur Halbzeit waren die Gladbacher noch gut bedient. Zwar gab es im Spiel nach vorn vielversprechende Ansätze, aber in der Deckung erstaunliche Lücken.

Auch nach Wiederanpfiff blieb die Borussia aus Dortmund das bessere Team, war aber beim Nutzen der Torchancen nicht mehr so effektiv wie in der 1. Halbzeit. Zudem ließ es das Team im Gefühl des sicheren Sieges und mit Blick auf das Restprogramm mit Spielen in Augsburg und gegen Mainz geruhsamer angehen. Ein Foul des eingewechselten Giovanni Reyna an Bensebaini leitete den ersten Gladbacher Treffer ein. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte sicher, der eingewechselte Stindl brachte Gladbach dann noch näher heran.

Heinz Büse, dpa
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