Bayern schmeißt Barcelona raus, Leipzig überwintert in der Europa League und Dortmund verabschiedet sich mit einer Tore-Gala. Eine Zusammenfassung des sechsten Spieltages der UEFA Champions League.
Wolfsburg Hoffnung stirbt
Im Finale um das Weiterkommen in der Champions League unterlag ein schwacher VfL Wolfsburg dem OSC Lille zuhause mit 1:3 (0:1) und ist somit aus dem internationalen Wettbewerb ausgeschieden.
Wolfsburg erarbeitete sich zu Beginn ein leichtes Übergewicht. Jedoch nutzte Lille direkt die erste Unachtsamkeit des VfL zur Führung. Nach einem VfL-Eckball wurde Jonathan Ikone auf der rechten Seite schnell nach vorne geschickt, der im Konter die Übersicht behielt und Burak Yilmaz im Strafraum perfekt bediente, der OSC-Angreifer vollendete eiskalt (11.). In der nachfolgenden Zeit hatte Wolfsburg mehrere Chancen den Ausgleich zu erzielen, scheiterten aber.
Trainer Florian Kohfeldt reagierte zur Pause und brachte mit Dodi Lukebakio einen frischen Angreifer in die Partie. Der VfL spielte nun mit mehr Elan. Dennoch baute Lille ihre Führung in der 72. Minute weiter aus. Der eingewechselte Angel Gomes steckte den Ball durch zu Jonathan David, der völlig frei im Strafraum auftauchte und abschloss. Sein Schuss prallte vom Innenpfosten über die Linie. Für die Entscheidung sorgte Gomes dann selber. Nach einem Ballverlust des VfL wurde der Stürmer im Sechzehner schnell freigespielt, den Ball schob er gekonnt ins Tor (78.).
Auf der Gegenseite kamen die Wolfsburger in der Schlussphase noch zu ihrem Ehrentreffer durch Renato Steffen. Der Joker nahm die Kugel nach einem Ballgewinn von Maximilian Arnold direkt und vollendete ins rechte Toreck.
Bayern kickt Barcelona in die Europa League
Mit einem 3:0-Erfolg über den FC Barcelona hat der FC Bayern München seine perfekte Gruppenphase in der Champions League abgeschlossen. Damit konnte sich Barcelona erstmals seit 21 Jahren nicht für das CL-Achtelfinale qualifizieren und muss nun in der Europa League ran.
Barcelona begann in den ersten Minuten der Partie hochmotiviert, während Bayern verhalten agierte und zunächst keine Gefahr ausstrahlte. Das änderte sich aber in der 34. Minute. Lewandowski wurde im Sechzehner freigespielt, vernaschte Barca-Verteidiger Gerard Pique und bediente dann den einlaufenden Thomas Müller per Flanke, der die Kugel per Kopfball-Bogenlampe über die Linie drückte. Im Anschluss gaben die Münchner in der Partie den Ton an. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Leroy Sane sehenswert auf 2:0 (43.).
Nach dem Seitenwechsel sorgte Jamal Musiala schließlich für die Vorentscheidung. Nachdem sich Alphonso Davies im Strafraum durchsetzen konnte, bediente er von der Grundlinie aus den heranstürmenden Musiala, der ins lange Eck zum 3:0 einschob (62.).
Barcelona kombinierte im zweiten Durchgang ab und zu sehenswert in der Hälfte der Münchner, kam aber nicht gefährlich ins letzte Drittel. Damit scheidet Barca sang- und klanglos aus der Champions League aus. Bayern München erreicht dagegen souverän das Achtelfinale.
Leipziger bleiben in Europa
Dank eines verdienten 2:1-Erfolges über Manchester City hat sich RB Leipzig in der Hammergruppe A schlussendlich noch aus eigener Kraft den dritten Platz gesichert und somit den Einzug in die Europa League geschafft.
In der Anfangsphase des Geisterspiels in Leipzig zeigte sich zunächst die große individuelle Qualität von Manchester City. Jedoch verteidigte RB aufmerksam und überbrückte das Mittelfeld bei Ballbesitz immer wieder mit schnellen Pässen. In der 24. Minute zahlte sich sich für die Leipziger aus. Konrad Laimer spielte Dominik Szoboszlai mit guter Übersicht frei und der Stürmer traf souverän zur 1:0-Führung. Nach Leipzigs Führung hatten beide Teams mehrere Möglichkeiten die Führung beziehungsweise den Ausgleich zu erzielen, nutzten diese aber nicht.
Nach dem Seitenwechsel strahlte vor allem der eingewechselte Raheem Sterling mit seiner Schnelligkeit Gefahr aus. Die Leipziger Defensive hielt allerdings gut dagegen. Dann fiel das zweite Tor für Leipzig. Im Zuge eines Konters war RB-Stürmer Andre Silva zur Stelle, der mustergültig zum 2:0 abschloss (71.). Riyad Mahrez machte es in der Schlussphase nochmal spannend, indem er für City verkürzte. Eine starke Flanke von Oleksandr Zinchenko vollendete er per Tiefflugkopfball gegen die Laufrichtung von Peter Gulacsi (77.).
Als aber Manchester-Verteidiger Kyle Walker in der 83. Minute die Rote Karte, war die Partie so gut wie entschieden. Damit hat sich RB Leipzig mit erhobenem Hauptes aus der Champions League verabschiedet und überwintert im Europapokal.
Dortmund verabschiedet sich mit einer Fünf-Tore-Gala
Mit einem nie gefährdeten Kantersieg gegen den Gruppenletzten Besiktas Istanbul hat sich Borussia Dortmund, die zuvor schon als Gruppendritter festgestanden hatten, versöhnlich aus der Champions League verabschiedet.
Drei Tage nach der Niederlage im Liga-Spitzenspiel gegen Bayern München zeigte der BVB mit einer stark veränderten Mannschaft zu Beginn teilweise hochklassigen Fußball, allerdings ohne allerletzten Einsatz. Erst in der 29. Minute löste Donyell Malen mit seinem Führungstreffer die Anspannung bei den Gastgebern. Der BVB hatte das Spiel daraufhin weiter im Griff. Wegen einer Notbremse sah Istanbuls Welinton Rot. Da er bei der Aktion Mahmoud Dahoud im Strafraum zu Fall brachte, gab es zusätzlich einen Foulelfmeter für Dortmund. Den Strafstoß verwandelte Reus gekonnt zum 2:0 (45.+1).
Nach der Halbzeit erhöht Marco Reus zum 3:0 in der 53. Minute. Reus setzte sich mit Hilfe von Nico Schulz und Dahoud im Sechzehner selbst in Szene, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und schob den Ball ins Tor. In der 63. Minute kam Erling Haaland dann ins Spiel und der traf prompt. Nur fünf Minuten waren seit seiner Einwechslung vergangen, als der Edelstürmer nach einer Flanke von Schulz den Ball akkurat per Kopf ins Tor beförderte (68.). Ähnlich schnürte Haaland in der 81. Minute seinen Doppelpack zum 5:0-Endstand. Vorlagengeber war dieses Mal Dahoud.
Für Borussia Dortmund geht es international somit in der Europa League weiter, für die sich Besiktas mit null Punkten aus sechs Spielen nicht qualifizieren konnte.
Remis bei Rangnicks Königsklassen-Debüt
Manchester United und ihr neuer Trainer Ralf Rangnick trennen sich am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit einem 1:1-Unentschieden von den Young Boys Bern.
Bei seinem Debüt in der Königsklasse erlebte der Deutsche gleich einen Blitzstart seiner Mannschaft. Nach neun Minuten traf Mason Greenwood zum 1:0 für United, nachdem eine Flanke von Luke Shaw per Seitfallzieher ins Eck platzierte.
Die Young Boys aus Bern brauchten eine halbe Stunde, bis sie zum Abschluss kamen, doch den Schuss konnte Torhüter Dean Henderson problemlos fangen. In der 42. Minute fiel dann der Ausgleich. Uniteds Donny van de Beek spielt den Ball ungewollt in den Fuß von Fabian Rieder, der 19-Jährige zögert nicht lange und schoss den Ball über Henderson in den Winkel, ein sehenswertes Tor!
Mit einem Stand von 1:1 ging das Spiel zu ende. Manchester United zieht ins Achtelfinale ein und die Young Boys Bern scheiden aus der Champions League aus.