Leipzigs Christopher Nkunku (l) und Freiburgs Manuel Gulde im Duell. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Erst ein Gewaltschuss von Angeliño in der 90. Minute hat den nächsten Überraschungssieg des SC Freiburg verhindert. Im direkten Duell um die Champions-League-Plätze bei RB Leipzig verpasste das Team von Trainer Christian Streich mit dem 1:1 (1:0) nur knapp den Erfolg.

Damit bleiben die Sachsen mit 41 Zählern punktgleich vor den Breisgauern auf Rang vier. Vor den zugelassenen 24.758 Zuschauern erzielte Ermedin Demirovic in der 38. Minute die Freiburger Führung, ehe Angeliño noch zum Ausgleich traf.

RB-Trainer Domenico Tedesco nahm gleich fünf Veränderungen in seiner Startelf im Vergleich zum gelungenen DFB-Pokal-Viertelfinale in Hannover vor und verzichtete zunächst auf Dani Olmo und André Silva in der Offensive. Nach einem gemeinsamen Innehalten am Mittelkreis, bei dem sich die Teams untereinander umarmten und für den Frieden in der Ukraine ein Zeichen setzten, begann RB mit viel Ballbesitzfußball. Die Freiburger standen gut gestaffelt und ließen zunächst wenig zu. Selbst das erste Achtungszeichen setzten die Gäste: Nico Schlotterbeck (11.) testete RB-Keeper Peter Gulasci mit einem wuchtigen Schuss – der Ungar hielt den Ball erst im Nachfassen fest.

Die Sachsen warteten lange auf eine erfolgversprechende Idee. Erst in der 33. Minute schickte Yussuf Poulsen Christopher Nkunku mit einem Steilpass, dessen Lupfer von halbrechts ging aber weit über das SC-Gehäuse. Besser machte es auf der Gegenseite Demirovic, der nach einem RB-Abwehrpatzer halblinks frei durch war und den Ball über Gulasci Richtung Tor lupfte. Josko Gvardiol wollte die Kugel noch wegschlagen, knallte das Spielgerät aber direkt unter die Latte ins Netz.

Die Breisgauer, die derzeit die beste Zwischenbilanz unter Trainer Streich verbuchen, zeigten sich auch nach dem Wechsel unbeeindruckt vom RB-Fußball, der wenig Effektivität und Kreativität versprühte. So war das Duell der beiden DFB-Pokal-Halbfinalisten von wenigen Torszenen geprägt. Tedesco, der vorher von einem Finale um die Königsklassenplätze nichts wissen wollte, reagierte erst in der 59. Minute und brachte mit Olmo, Silva und Benjamin Henrichs gleich drei neue Akteure.

RB drückte nun mehr, kam aber kaum zu guten Möglichkeiten, da sich der Sportclub ganz aufs Verteidigen konzentrierte. Erst als Abwehrchef Schlotterbeck (65.) verletzt vom Platz musste, taten sich mehr Lücken auf – auch weil Olmo mit viel Schwung mehr in die Tiefe ging. Emil Forsberg (76.) tauchte dann nach einem Doppelpass mit Silva halblinks gefährlich vor dem Freiburger Tor auf, konnte SC-Keeper Mark Flekken jedoch aus spitzem Winkel nicht überwinden.

In der Schlussphase warf Leipzig alles nach vorne. Als die wenigen mitgereisten Freiburger Fans schon den vermeintlichen Auswärtssieg feierten, traf Angeliño von der Strafraumgrenze aus rechts unten zum umjubelten Ausgleich.

Von Frank Kastner, dpa
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