Clevere Mainzer stürzen RB Leipzig in die Krise
RB-Keeper Janis Blaswich (l) ist zum ersten Mal gegen Mainz geschlagen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

RB Leipzig hat gegen den FSV Mainz 05 einen bitteren Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze erlitten.

Das Team von Trainer Marco Rose unterlag mit 0:3 (0:1) dem FSV Mainz 05 und verpasste den Sprung unter die Top Vier der Fußball-Bundesliga. Die Mainzer feierten den ersten Sieg überhaupt in der Leipziger Arena und bleiben seit sieben Spielen ungeschlagen. 

Marcus Ingvartsen (9. Minute) schoss die Gäste vor 45.597 Zuschauern in Führung, ehe Ludovic Ajorque (57.) und Dominik Kohr (67.) erhöhten. Für RB war es nach dem 0:7 bei Manchester City und dem 0:1 beim VfL Bochum die dritte Niederlage hintereinander. Wieder blieben Timo Werner und Co. torlos. Nun müssen die Sachsen, die vier der vergangenen sieben Liga-Spiele verloren haben, als Tabellenfünfter um die Königsklassen-Qualifikation fürchten. Sie haben zwei Zähler Rückstand auf die viertplatzierten Freiburger.

Schlechter Einstand für Ex-Mainzer Schröder

Die Null-Fünfer zeigten von Beginn an eine couragierte Leistung. So erlebte der Ex-Mainzer Rouven Schröder in seinem ersten Pflichtspiel als neuer RB-Sportdirektor gleich eine Niederlage. Der FSV nutzte gleich die erste Chance zur Führung durch Ingvartsen. Zwar parierte RB-Torhüter Janis Blaswich glänzend gegen Leandro Martins Barreiro, doch der Däne stand goldrichtig und musste den zur Seite abprallenden Ball nur einschieben. Danach hätte Ingvartsen (25.) weiter erhöhen können. Doch Blaswich rettete.

Auf der Gegenseite wachte RB nur langsam auf, schob den Ball zu oft nur quer, hatte keine Tiefe, kein Tempo und vor allem ohne Christopher Nkunku kaum Kreativität im Spiel. Den ersten Torschuss des deutschen Pokalsiegers in der 23. Minute von André Silva klärte ein Mainzer zur Ecke. Der FSV war weiter die klar bessere Mannschaft, hatte mit einem Kopfball-Aufsetzer von Barreiro (30.) erneut eine Großchance: Der Ball streifte jedoch die Latte.

Regungsloser Rose

Rose stand mit verschränkten Armen fast regungslos da und schickte frühzeitig fünf Profis zum Aufwärmen. Die Fans quittierten das harmlose Quergeschiebe mit Pfiffen. Kurz vor dem Wechsel hatte Werner (41.) dann den Ausgleich auf dem Fuß, der Nationalstürmer scheiterte an Robin Zentner, der im Stil eines Handball-Torhüters mit ausgebreiteten Armen und Beinen den Ball abwehrte.

Zum Wiederanpfiff reagierte Rose, brachte für Marcel Halstenberg auf der linken Seite David Raum und für Kevin Kampl im defensiven Mittelfeld Amadou Haidara. RB hatte nun mehr Spielanteile. Als Rose mit Dani Olmo (56.) gerade den Hoffnungsträger für die Offensive einwechselte, wurde RB erneut kalt erwischt: Aus dem Halbfeld flankt Barreiro in den Strafraum, wo Ajorque (57.) mit dem Rücken zum Tor den Ball über Blaswich hinweg ins lange Ecke lupfte.

«Wir wollen euch kämpfen sehen», forderten die RB-Anhänger. Überzeugen konnte aber nur Mainz. Nachdem Kohr (67.) mit einem Schuss aus 18 Metern ins rechte Eck zum 3:0 erhöhte, tanzten die mitgereisten Mainzer Fans auf der Tribüne.

Frank Kastner, dpa
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