Ein Corona-Fall bei Gegner Lettland hat vor dem letzten EM-Test der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für kurze Aufregung gesorgt.
Der Deutsche Fußball-Bund rechnete allerdings nicht mit einer Absage der Partie am Montagabend (20.45 Uhr/RTL). «So lange das Gesundheitsamt keine weiteren Maßnahmen einleitet, gehen wir davon aus, dass das Spiel wie geplant stattfindet», sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Der lettische Verband hat auf Twitter mitgeteilt, dass der Corona-Test eines Nationalspielers positiv ausgefallen sei. «Alle vorherigen Tests in diesem Trainingslager waren sowohl für diesen Spieler als auch für den Rest der Nationalmannschaft negativ», hieß es. «Es wurden alle notwendigen Schritte unternommen, um den Spieler vom Rest der Mannschaft zu isolieren, die engsten Kontaktpersonen zu identifizieren und zu isolieren, den Sachverhalt aufzuklären und Informationen zu sammeln.»
Gesundheitsamt im Austausch mit DFB
Zuerst hatte Sport1 darüber berichtet. «Sollte ein positiver Befund bestätigt werden, werden im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung die üblichen Schritte eingeleitet», teilte das zuständige Gesundheitsamt Düsseldorf mit. «Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf steht in engem Austausch mit dem DFB.»
Nach lettischen Verbandsangaben sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Team umgesetzt worden. In enger Zusammenarbeit mit der deutschen Nationalmannschaft und den Behörden vor Ort seien erneute Kontrollen durchgeführt worden. «Wir bereiten uns auf das Spiel vor und warten gleichzeitig auf weitere Anweisungen der örtlichen Behörden», hieß es. Noch am Sonntag hatte Nationaltrainer Dainis Kazakevics über das Länderspiel gegen den Weltmeister von 2014 gesagt: «Zweifellos sind wir sehr glücklich, dass sich uns eine solche Möglichkeit bietet.»
Am Tag nach der Partie gegen die Letten reist der gesamte DFB-Tross ins EM-Basisquartier im fränkischen Herzogenaurach. Am 15. Juni beginnt für das Löw-Team mit dem Vorrundenspiel in München gegen Frankreich das Turnier.
Im vergangenen November hatte es vor dem Heimspiel in der Nations League gegen die Ukraine ein ähnliches Szenario gegeben. Am Tag vor der Partie in Leipzig waren vier Spieler und der Manager der Ukraine positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Leipziger Gesundheitsbehörden hatten keine Team-Quarantäne verhängt, sondern nur weitere Testungen empfohlen sowie eine Kontaktnachverfolgung bei den positiv getesteten Akteuren vorgenommen. Die DFB-Auswahl gewann das Spiel gegen den dezimierten Gegner mit 3:1.
Im März war das deutsche Team dann selbst betroffen. Wenige Stunden vor der Partie der WM-Qualifikation gegen Island fielen kurzfristig der Mönchengladbacher Jonas Hofmann nach einem positiven Corona-Test sowie dessen Kontaktperson Marcel Halstenberg von RB Leipzig aus. Das Spiel in Duisburg durfte trotzdem angepfiffen werden, nachdem alle anderen Nationalspieler negativ getestet worden waren. Die Elf von Joachim Löw siegte mit 3:0.