Der neue Hertha-Trainer Pal Dardai will, dass die Profis des Tabellenletzten den Ärger über ihre schlechten Leistungen endlich in Kampfgeist umwandeln.
«Da, wo wir jetzt sind, hoffe ich, dass der Frust rauskommt. Dieser Frust soll diese Blockade lösen, weil du dann richtig anfängst zu fighten. Da muss etwas passieren», sagte der 47-Jährige nach dem 2:4 gegen Werder Bremen.
Es fehle seiner Mannschaft an den Grundlagen, bemängelte der Ungar, besonders in den «Chaos-Momenten» bei zweiten Bällen oder Ballverlusten. «Da sind falsche Automatismen ohne Ende drin. Das ist unglaublich», sagte er. In solchen Momenten habe die Mannschaft im Zentrum «nicht das Tor verteidigt. Keine Ahnung, was wir verteidigt haben. Das ist nicht okay.» Da müssten sich die Spieler auch untereinander zur Verantwortung ziehen.
Deutliche Worte im Training
Im Training zeigte der Ungar, dass er auch durchaus selbst durchgreift. Mittelfeldspieler Ivan Sunjic schickte er nach dem Aufwärmen mit deutlichen Worten in die Kabine.
Dardai ist seit dem vergangenen Sonntag zum dritten Mal Cheftrainer der Hertha und soll sie erneut vor dem Abstieg bewahren. «Es ist schwer, diese Automatismen reinzukriegen, aber wir werden dafür alles geben», sagte er. «Ich bin immer noch fest überzeugt, wenn sich die Fokussierung und die Mentalität etwas ändert.» Die Mannschaft müsse die Vorgaben schnell umsetzen. «Ich sage immer, eine clevere Mannschaft braucht sechs Wochen, eine dumme Mannschaft drei Monate. Nach drei Wochen will ich meine Handschrift sehen, im nächsten Heimspiel.»
Zuvor steht erst einmal die Aufgabe beim FC Bayern München am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) an. «Bei Bayern München, das weiß jeder, das kann mal eine Riesenklatsche sein, das kann mal knapp sein. Mit einer Überraschung rechne ich nicht», sagte Dardai. Man werde aber alles geben.