Die Zukunft von Bayern Münchens Weltfußballer Robert Lewandowski und Borussia Dortmunds Stürmerstar Erling Haaland wird seit Wochen heiß diskutiert.
Welche Auswirkungen der Gesundheitszustand des Haaland-Beraters Mino Raiola auf die Zukunft des 21 Jahre alten Norwegers hat, bleibt abzuwarten. Die zeitnah erwartete Entscheidung von Haaland, wo er in der nächsten Saison spielt, könnte neue Dynamik mit sich bringen.
«Es ist grundsätzlich immer gut, wenn man Planungssicherheit hat in allen Bereichen des Lebens, so auch beim Stürmer», sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann über Lewandowski. Angesprochen auf einen Vergleich der beiden Topstürmer wies er auf deren Unterschiede hin. «Es sind komplett unterschiedliche Spielertypen, die kann man nicht miteinander vergleichen: Altersmäßig, von der Art und Weise, zu spielen, auch von der Erfahrung ist es was ganz anderes», sagte Nagelsmann. «Ich habe schon früher gelernt, Äpfel und Birnen zu vergleichen, ist nicht ratsam.»
Wie geht es Haalands Berater Mino Raiola?
Ein offizielles Bulletin zum Zustand des 54 Jahre alten Beraters gibt es nicht. Nach den Falschmeldungen zum angeblichen Tod äußerten sich der Manager selbst sowie sein Arzt empört. Den wenigen Kommentaren nach zu urteilen geht es Raiola in einer Mailänder Klinik aber nicht gut: Chefarzt Alberto Zangrillo twitterte, der Patient «kämpfe». Raiolas Vertrauter José Fortes Rodriguez sagte dem Sender NOS aus den Niederlanden, dass es «schlecht aussehe».
Italienische Medien berichteten, dass Fußballstar Zlatan Ibrahimovic den Berater am Donnerstagnachmittag im Krankenhaus besucht habe. Mario Balotelli, ebenfalls ein Spieler Raiolas, schrieb bei Instagram neben einer Medienschelte: #staystrongmino (Bleib stark, Mino).
Welche Rolle spielt Mino Raiola bei den Verhandlungen über die Zukunft von Erling Haaland?
Unklar ist, inwieweit Raiola in seinem Zustand aus dem Krankenhaus bei aktuellen Transfer- und Vertragsgesprächen vor allem bei Haaland involviert ist. In seiner Agentur hat Raiola ein kleines Mitarbeiter-Team, er ist aber klar der Verhandlungsführer. Im Fall von Haaland kommt aber noch hinzu, dass auch Vater Alf-Inge bei allen Verhandlungen dabei ist und immer in engem Austausch mit Raiola steht.
Wie ist der Stand in Sachen Haaland-Zukunft?
Manchester City ist und bleibt der klare Favorit auf die Verpflichtung des Norwegers – und wäre auch am ehesten im Stande, das gesamte Finanz-Paket zu stemmen. Ex-Bundesliga-Profi Jan-Aage Fjörtoft, der als enger Vertrauter der Familie Haaland gilt, versicherte vergangene Woche aber, dass auch die Bayern weiter interessiert seien. Dritter Anwärter sei Real Madrid. Die Königlichen werden aber wohl Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain verpflichten und kaum zwei Transfers dieser Dimension in einem Sommer stemmen. Haaland ist hier wohl nur das Back-up.
Wie ernst sind Berichte über ein angebliches Treffen der Bayern mit Haaland zu nehmen?
Bestätigt haben das die Beteiligten nicht. Haaland soll aber im März in München gewesen sein, um eine Muskelverletzung behandeln zu lassen. In diesem Zeitraum soll angeblich ein Gespräch zwischen dem Stürmer und Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic stattgefunden haben. Ungeachtet dieser Spekulation erklärte Vorstandschef Oliver Kahn zuletzt, dass der FC Bayern sich mit der Personalie Haaland auseinander gesetzt hat. «Wir würden unserem Job nicht gerecht werden, wenn wir uns nicht mit einem jungen Stürmer beschäftigen würden», sagte Kahn vor rund zwei Wochen. Ein Paket aus Ablöse, Gehalt und Beraterprovision beim 21-jährigen Norweger sei aber «sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen», sagte Kahn. «Das sind finanzielle Dimensionen, die sind außerhalb unserer Vorstellung.»
Wie wahrscheinlich ist ein Verbleib von Haaland in Dortmund über das Saisonende hinaus?
Auch wenn sich die Sache schon lange hinauszögert, sehr gering. Haaland will weg, das ist offensichtlich. Dortmund hat sich längst damit abgefunden, ist genervt von dem Theater und längst auf der Suche nach Nachfolgern. Dass alleine Raiolas Gesundheitszustand dafür sorgen wird, dass Haaland noch ein Jahr in Dortmund bleibt, ist nicht zu vermuten.
Was hat der Haaland-Poker mit der Zukunft von Robert Lewandowski vom FC Bayern zu tun?
Darüber wird praktisch täglich spekuliert, denn irgendwann wird der FC Bayern einen Nachfolger für den 33 Jahre alten Topverdiener Lewandowski benötigen. Bei dessen Zukunft haben sich die Münchner aber klar positioniert. «Er hat einen Vertrag bis 30. Juni 2023. Wir werden jetzt Gespräche führen und schauen, wie diese sich entwickeln. Jetzt haben wir Zeit, darüber zu reden, was nach dem 30. Juni 2023 ist», sagte Salihamidzic nach dem Gewinn des zehnten Meistertitels in Serie. Als adäquater Nachfolger scheint Haaland unerschwinglich, die Spekulationen reißen trotzdem nicht ab. Mit einer Entscheidung über die Lewandowski-Zukunft könnte auch die Haaland-Frage neue Dynamik erhalten.
Wie geht es bei Lewandowski weiter?
Das werden Spielerseite und Club ausloten. Da Lewandowskis Vertrag noch über ein Jahr läuft, steht der Rekordmeister nicht unter Druck. Bayern-Topverdiener Lewandowski garantiert trotz seiner schon 33 Jahre aktuell Tore und Erfolge. Die Münchner könnten es letztlich auch verschmerzen, wenn der im Sommer 2014 ablösefrei verpflichtete Stürmer den Club 2023 auch ablösefrei verlassen würde. Nach Angaben des französischen Radiosenders «RMC» vom Donnerstag wollte Berater Pini Zahavi bei den Bayern «um die Freigabe» für seinen Klienten bitten. Angeblich steht der FC Barcelona als Interessent für einen Transfer parat. Für eine adäquate Ablösesumme im mittleren zweistelligen Bereich wäre ein solches Geschäft vorstellbar.