In Dortmund sieht man vor dem 34. Spieltag überall das Objekt der Begierde: die Meisterschale. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Es stehen die großen Entscheidungen in der Bundesliga an. Am letzten Spieltag fallen sie in den folgende Partien:

Borussia Dortmund – FSV Mainz (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Spitzenreiter BVB benötigt bei zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger FC Bayern nur noch einen Sieg, um die neunte Meisterschaft der Vereinshistorie perfekt zu machen. Für den Tabellen-Neunten aus Mainz ist die Partie sportlich bedeutungslos.

Statistik: Seit dem umjubelten 3:1 über München hat Mainz die vier folgenden Spiele verloren und dabei 13 Tore kassiert. Der BVB könnte mit 12 Heimsiegen in Serie den Vereinsrekord egalisieren. Aber: Mainz punktete in drei der letzten fünf Spiele in Dortmund (zwei Siege, ein Remis).

Personal: Ein Comeback des am Knie verletzten BVB-Jungstars Bellingham erscheint unwahrscheinlich. Ansonsten fehlt nur Angreifer Bynoe-Gittens. Mainz muss auf Hack, Widmer, Burkardt und den gesperrten Ajorque verzichten.

Besonderes: Dortmunds Nationalspieler Süle kann als erst zweiter Bundesliga-Spieler in zwei aufeinander folgenden Spielzeiten mit zwei unterschiedlichen Vereinen Meister werden. Der erste Spieler war Starek (1968 mit Nürnberg und 1969 mit Bayern).

RB Leipzig – FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Leipzig hat mit Platz drei und der Champions League das Saisonziel erreicht, will aber mit einem Sieg über Schalke im Rhythmus für das Pokalfinale bleiben. Schalke muss für den Klassenerhalt punkten.

Statistik: Schalke gewann 2019 in Leipzig mit 3:1, danach gab es gegen RB vier krachende Niederlagen mit 18 Gegentreffern.

Personal: Bei RB sind alle fit. Trainer Rose will mit Blick auf das Pokalfinale und den dann gesperrten Gvardiol schon Alternativen in der Innenverteidigung testen. Bei Schalke könnte Stammkeeper Fährmann ins Tor zurückkehren. Torjäger Terodde und Innenverteidiger Jenz fehlen gelbgesperrt.

Besonderes: Schalkes ausgeliehener Krauß spielt gegen seinen Stammverein um seine Zukunft. Er hat bei RB noch Vertrag bis 2025, aber keine Perspektive. Nur bei Klassenerhalt macht ein Verbleib auf Schalke Sinn.

Union Berlin – Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Union kann mit einem Sieg den Einzug in die Champions League schaffen. Die Köpenicker sind punktgleich mit Freiburg und haben das um vier Treffer bessere Torverhältnis. Werder hat den Klassenerhalt sicher. Füllkrug will sich die Torjägerkrone sichern.

Statistik: Der FCU hat in der Alten Försterei seit 22 Ligaspielen nicht mehr verloren. Aus den letzten vier Bundesligapartien holten die Berliner nur vier Punkte.

Personal: Abwehrchef Knoche kehrt bei den Köpenickern zurück. Nur Schäfer fehlt. Für Werder ist es gut, dass es sportlich um nichts mehr geht. In Weiser, Groß, Stage und Pieper fehlen vier Stammspieler.

Besonderes: Bislang hat Füllkrug 16 Tore auf seinem Konto. Trifft er in Berlin nicht und wird trotzdem Torschützenkönig, wäre das der bislang niedrigste Wert der Bundesliga-Geschichte.

1. FC Köln – FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Die Kölner sind vorzeitig gerettet. Die Bayern brauchen einen Sieg und einen Ausrutscher von Dortmund, um zum elften Mal in Folge deutscher Meister zu werden.

Statistik: Beim 1:1 im Hinspiel in München – als sie bis zur 90. Minuten führten – holten die Kölner nach neun Niederlagen in Folge mal wieder einen Punkt gegen die Bayern.

Personal: Dem FC fehlen Tigges und Adamyan. Bei den Bayern soll Stürmer Choupo-Moting nach seinen Knieproblemen erstmals wieder zum Kader gehören. Abwehrspieler Hernández wird dagegen nach seinem Kreuzbandriss im Knie noch nicht dem Team angehören.

Besonderes: Sowohl Kölns Trainer Baumgart in sechs Spielen als auch Kapitän Hector, der am Samstag seine Karriere beendet, in elf Versuchen konnten noch nie gegen die Bayern gewinnen. Für Baumgart war das 1:1 im Hinspiel der einzige Punkt, Hector holte nur noch einen weiteren.

Borussia Mönchengladbach – FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Für Gladbach geht es formell um nichts mehr, die Borussia will aber unbedingt noch an Köln vorbeiziehen. Augsburg braucht noch einen Punkt, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern.

Statistik: Die Gesamtbilanz spricht bei 9:8 Siegen nur knapp für Gladbach. Von den jüngsten Heimspielen gegen den FCA verlor die Borussia aber keines.

Personal: Bei Gladbach fallen Koné und Kramer aus. Torhüter Omlin, Weigl und Scally sollten rechtzeitig fit werden. Stindl dürfte bei seinem Abschied beginnen. Augsburg bangt um die angeschlagenen Berisha und Pedersen. Jensen und Iago fehlen verletzt. Uduokhai fällt wegen einer Sperre aus.

Besonderes: Es ist das Duell der beiden Teams, die in der Nachspielzeit die meisten Tore kassierten: Bei Augsburg sind es sechs, bei Gladbach sogar sieben.

Eintracht Frankfurt – SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Der Tabellenachte aus Frankfurt macht sich noch Hoffnung auf einen Europacup-Platz. Dafür müssen Leverkusen und Wolfsburg aber patzen. Freiburg kämpft im Fernduell mit dem punktgleichen 1. FC Union Berlin um den vierten Champions-League-Platz. Statistik: Die Eintracht unterlag nur in einer der vergangenen sechs Bundesligaspielen gegen den SC. Freiburg zeigte Stärke auf fremden Platz und holte auswärts 25 Punkte. Personal: Die Gastgeber bangen um den Einsatz von Kapitän Rode. Jakic und Lindström sind wieder im Kader. Bei den Freiburgern soll Keitel den gesperrten Höfler ersetzen. Besonderes: Für den scheidenden Eintracht-Coach Glasner ist es das letzte Heimspiel. Zum Abschied folgt das DFB-Pokalfinale. Freiburgs Stürmer Petersen hat den letzten Liga-Auftritt seiner Karriere.

VfL Wolfsburg – Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Für Hertha ist es das Abschiedsspiel in der Bundesliga. Für Wolfsburg die Chance, sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Europa League, Conference League, gar nichts: Alles ist noch möglich.

Statistik: Die Berliner gewannen nur eines der vergangenen elf Spiele gegen Wolfsburg.

Personal: Bis zu neun Spielern fallen bei Hertha aus. Trainer Dardai kündigte den Einsatz von Nachwuchsspielern an. Wolfsburg hat keine Personalsorgen.

Besonderes: Wolfsburg-Trainer Niko Kovac wurde in Berlin geboren und begann seine Profikarriere als Spieler einst bei der Hertha. Mit seinem Trainerkollegen Pal Dardei bestritt er 34 gemeinsame Spiele für den Club.

VfL Bochum – Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Bochum liegt auf dem Relegationsplatz. Das Minimalziel des VfL ist es, diesen zu verteidigen. Leverkusen ist Sechster und möchte das auch bleiben. Die erneute Europapokal-Qualifikation soll her.

Statistik: 55-mal trafen beide Clubs in der Bundesliga aufeinander. Die Bilanz spricht für Leverkusen. 26 Spiele gewann Bayer 04. Bochum siegte 16-mal.

Personal: Der VfL muss auf Außenverteidiger Stafylidis verzichten. Bei Leverkusen ist die Personalsituation angespannt. Andrich, Bellarabi, Kossounou und Schick fehlen verletzt, dazu sind Demirbay und Hincapié gesperrt. Zudem gibt es zwei angeschlagene Spieler, deren Namen Trainer Alonso nicht verraten wollte.

Besonderes: Für Bayer Leverkusen steht das 1500. Bundesliga-Spiel an. Die Rheinländer sind seit 1979 ununterbrochen in der Eliteklasse des deutschen Fußballs dabei.

VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

Situation: Der VfB kämpft noch um den Ligaverbleib. Nur mit einem Sieg im Baden-Württemberg-Duell wäre er definitiv gerettet. Die Hoffenheimer sind dank ihres Torverhältnisses nur noch äußerst theoretisch gefährdet.

Statistik: Die Stuttgarter sind seit fünf Heimspielen gegen Hoffenheim ungeschlagen. Letztmals gewann die TSG im September 2014 bei den Schwaben – damals mit 2:0. In der laufenden Saison gelangen dem VfB allerdings noch keine zwei Liga-Siege nacheinander.

Personal: Stuttgart muss voraussichtlich auf den angeschlagenen Verteidiger Zagadou verzichten, Sosa ist hingegen wieder dabei. Bei der TSG fehlt Defensivmann Akpoguma wegen Oberschenkelproblemen.

Besonderes: Beide Trainer treffen auf ihre jeweiligen Ex-Clubs. VfB-Coach Hoeneß war einst in Hoffenheim tätig. Matarazzo musste im Oktober in Stuttgart gehen und sitzt seit Februar bei der TSG auf der Bank.

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