DFB-Kapitän Ilkay Gündogan geht nach dem Spiel gegen Schottland mit seinem Sohn auf dem Arm über den Platz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Glücklich spazierte Ilkay Gündogan nach dem perfekten Turnierauftakt mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm über den Rasen der Münchner Arena. Auch der schmerzende rechte Fuß, an dem er einen dicken Eisbeutel unter dem Stutzen trug, hinderte ihn nicht an der Ehrenrunde in Adiletten. Der leise Kapitän genoss den Moment.

So wie beim 5:1 gegen Schottland will Julian Nagelsmann seinen Offensiv-Chef sehen – am besten auch gegen Ungarn an diesem Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV). Und genauso wie am Freitag im EM-Eröffnungsspiel versteht Gündogan seine Rolle in der Fußball-Nationalmannschaft. «Ich bin froh, dass ich der Bessermacher sein durfte für meine Nebenleute», sagte der 33-Jährige.

Gündogan sieht sich als erster Diener der Mannschaft und als der Bessermacher für die deutlich jüngeren Offensivkollegen Jamal Musiala (21), Florian Wirtz (21) und Kai Havertz (25). Im 78. Länderspiel war er im Vorwärtsgang der DFB-Elf der Lenker und Ideengeber.

«Den Anfang brauchten wir»: Gerade auch er

«Wir wollten genauso anfangen. Und den Anfang brauchten wir auch», sagte Gündogan. Gerade auch er selbst. Viel war in der EM-Vorbereitung über den Kapitän diskutiert worden. Gündogan wirkte müde nach einer anstrengenden Saison beim FC Barcelona. Sein fixer Platz in der Offensivabteilung wurde infrage gestellt. Aber gegen Schottland lieferte der Mann, der in der Nationalelf immer noch sehnsüchtig auf einen persönlichen Turniererfolg wartet.

«Ich freue mich extrem über Ilkays Leistung», sagte Nagelsmann. Der Bundestrainer weiß, dass genau hingeschaut wird, ob das in der zentralen Achse mit Gündogan und Toni Kroos, Nagelsmanns «Ruhepol» im deutschen Team, passt. Es passte top gegen Schottland.

Großes Glück beim üblen Tritt von Porteous

Gündogan leitete mit einem traumhaften Pass auf Havertz das 2:0 von Musiala ein. Und er holte den Elfmeter inklusive Roter Karte für Ryan Porteous heraus. Wobei der DFB-Kapitän froh sein konnte, dass der üble Tritt des schottischen Abwehrspielers an den rechten Fuß ihn nicht aus dem Turnier beförderte. «Die Bänder sind okay», sagte Gündogan im TV, bevor er sich mit seinem Sohn strahlend auf die Stadionrunde machte.

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