Nimmt für das Spiel gegen Chile zahlreiche Änderungen im Aufgebot vor: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)

Eigentlich geht es für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Chile um nichts. Für jede einzelne Spielerin aber geht es am Dienstag (15.00 Uhr/ZDF) in Offenbach um sehr viel.

Denn es wird ein deutsches Team auflaufen, das so noch nie zusammengespielt hat und wohl zu den jüngsten und unerfahrensten der Länderspiel-Geschichte gehört. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird am Ende einer langen, harten und coronabedingt intensiven Saison noch einmal genau hinsehen, welche Anschluss-Spielerinnen tatsächlich den Sprung in den EM-Kader 2022 schaffen können.

Noch einmal Kräfte mobilisieren

«Wir haben uns gut vorbereitet, auch noch ein paar intensive Einheiten gemacht, dabei aber viel Spaß gehabt», sagte Tabea Waßmuth. Die Hoffenheimerin steht als Ersatz für die nicht mehr zum Einsatz kommende Kapitänin Svenja Huth vor ihrem achten Länderspiel. Einen Kräfte-Einbruch im letzten Saisonspiel befürchtet sie nicht. «Wir wollen noch einmal alles aus uns herauskitzeln. Ein Nationalmannschafts-Einsatz mobilisiert noch einmal viele Kräfte», sagte die 24-Jährige.

Voss-Tecklenburg erwartet die Chileninnen, die sich derzeit in Europa auf das olympische Fußball-Turnier in Tokio vorbereiten, als Gegner mit der typischen südamerikanischen Mentalität, spielerischer Klasse, aber auch mit der von diesen Teams bekannten Härte. «Dem wollen wir mit Tempo und Bewegung begegnen, um möglichen schmerzhaften Kontakten aus dem Weg zu gehen», sagte die Bundestrainerin.

Aus der Analyse des 0:1 gegen Frankreich am 10. Juni fordert sie Geduld und Balance, wenn der Kontrahent tief verteidigen und enge Ketten stellen sollte. «Wir erwarten, dass die Spielerinnen viele gute Lösungen finden, Torgefahr kreieren und ausstrahlen und sehr konzentriert im Angriffsdrittel agieren», betonte Voss-Tecklenburg.

Wie angekündigt verzichtet sie auf die Wolfsburgerinnen Svenja Huth und Lena Oberdorf, die nicht mehr im Belastungsprozess stehen, sowie auf deren Vereinskollegin Felicitas Rauch, die muskuläre Probleme plagen. Im Tor bekommt diesmal die Münchnerin Laura Benkarth den Vorzug vor Merle Frohms von Eintracht Frankfurt.

Von Gerald Fritsche, dpa
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