DFB-Vizepräsident Hermann Winkler steht nach seinen Äußerungen zu Ukraines Staatschef Wolodymyr Selenskyj in der Kritik. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Die Regional- und Landesverbandspräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes haben eine Entschuldigung von DFB-Vizepräsident Hermann Winkler nach dessen umstrittenem Instagram-Post zum ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angenommen.

«Hermann Winkler hat sich ausdrücklich und aus meiner Sicht extrem emotional entschuldigt», sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann nach der Sitzung der Deutschen Presse-Agentur: «Diese Entschuldigung wurde aus Sicht der Konferenz entgegengenommen. Das haben alle einvernehmlich festgehalten.»

Ob Winkler nun noch Konsequenzen zu befürchten hat, ist offen. «Für uns ist das Thema abgeschlossen. Ob irgendjemand anders das auf eine Tagesordnung in anderen Gremien setzt, weiß ich nicht», sagte Zimmermann in Köln. Es habe aber unter den Regional- und Landesverbandspräsidenten auch Einigkeit in der Bewertung bestanden. «Jeder hat seine persönlichen Eindrücke geschildert, die weitgehend identisch waren», sagte Zimmermann: «Nämlich, dass dieser Post einfach nicht akzeptabel ist und eine rote Linie überschreitet. Da gab es keine zwei Meinungen.»

In einer DFB-Mitteilung wurden Winklers Worte zitiert: «Mein Post ist unsäglich und nicht zu rechtfertigen, es war ein Fehler und wird sich nicht wiederholen.» Zimmermann berichtete, Winkler habe «klar formuliert, dass das ein Riesenfehler war und er sich der Ecke, in die er nun gedrängt wird, nicht zugehörig fühlt. Dass er in dieser Situation aufgrund seiner Sozialisierung übermannt wurde». Der frühere CDU-Politiker Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Instagram-Beitrag als «ehemaligen ukrainischen Schauspieler» bezeichnet, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen.

Am Montag hatte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes via Facebook mitgeteilt, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. Er entschuldigte sich für die «entstandenen Irritationen» und schrieb, dass er die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteile. Er sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden. Christos Katzidis, Präsident des Verbandes Mittelrhein, hatte im Vorfeld der Sitzung erklärt, er finde den entsprechenden Post «sehr befremdlich, weil er auf mich nicht wie eine ehrlich gemeinte Entschuldigung wirkt.» 

Auch das wurde laut Zimmermann am Mittwoch ausführlich thematisiert. «Hätte er das gleich so formuliert wie heute bei uns, wäre vielleicht früher etwas Verwirrung vermieden worden», sagte er: «Aber wir wissen ja alle, dass eine persönliche Entschuldigung anders ist als eine schriftliche bei Social Media. Dort kannst du Emotionalität nicht so rüberbringen. Das hat er heute gemacht und auch auf Nachfragen reagiert. Ich fand das tatsächlich total ehrlich. Und sich so in der Runde zu öffnen, ist nicht einfach.»

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