DFB-Sportrichter Stephan Oberholz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Wegen einer missratenen Urteilsbegründung hat ein DFB-Sportrichter nachträglich um Entschuldigung gebeten.

Jurist Stephan Oberholz vom Deutschen Fußball-Bund bezeichnete seinen Vergleich der Krawalle von Fans des FC Hansa Rostock mit Kriegsbildern aus der Ukraine in einer Verbandsmitteilung als «unangemessen». Dafür wolle er sich entschuldigen. In der mündlichen Verhandlung über den Einspruch der Rostocker gegen eine vom DFB verhängte Geldstrafe hatte Hansa-Vorstandschef Robert Marien die Worte des Richters scharf kritisiert.

«Ich habe ihn unterbrochen, gefragt: «Schämen Sie sich nicht, den FC Hansa mit einem Angriffskrieg und Tausenden von Toten zu vergleichen?» Das ist ein No-Go und verlangt eine Entschuldigung», sagte Marien der «Bild am Sonntag». Weil Oberholz zunächst nicht darauf reagiert habe, soll der Hansa-Funktionär die Sitzung beim DFB vorzeitig verlassen haben. Am Samstag habe sich Oberholz in einem Telefonat bei Marien entschuldigt, teilte der DFB mit.

Hintergrund der DFB-Verhandlung waren Ausschreitungen mit Pyrotechnik beim Spiel der Rostocker gegen den FC St. Pauli im April. «Ich kann nicht verhehlen, dass mich die Szenen an Bilder erinnert haben, wie wir sie momentan täglich in den Nachrichten sehen», sagte Sportrichter Oberholz. Es gebe für ihn nichts Schlimmeres im Stadion. «Dabei werden schwerste Verletzungen unschuldiger Menschen billigend in Kauf genommen. Das werden wir als DFB auch in Zukunft niemals dulden», sagte der 57-Jährige.

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