U21-Trainer Antonio Di Salvo möchte die Talente im deutschen Fußball halten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Der Deutsche Fußball-Bund will im Kampf um Talente mit ausländischen Wurzeln wie Bayern-Spieler Paul Wanner noch frühzeitiger aktiv werden.

«Das ist ein wichtiges Thema», sagte U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. «Wir wollen noch früher an die Spieler ran und schauen, dass wir mit ihnen sprechen, zu den Eltern und Beratern eine Bindung schaffen.» Gegebenenfalls werde man auch Bundestrainer Hansi Flick oder Sportdirektor Rudi Völler mit hinzuziehen, um den Weg in Deutschland aufzuzeigen.

Malik Tillman (USA), Josip Stanisic (Kroatien) und zuletzt Lazar Samardzic (Serbien), die alle in DFB-Nachwuchsteams aufgelaufen waren, zogen zu den Mannschaften anderer Nationen. Der in Österreich geborene Bayern-Akteur Wanner (17) habe nach Gesprächen mit ihm, dessen Vater sowie dem Berater nun signalisiert, «er möchte den Weg mit dem DFB so weitergehen, ohne endgültig eine Entscheidung zu treffen», sagte Di Salvo in Frankfurt/Main.

Sehr persönliche Entscheidung

«Es zählt immer die Perspektive des Spielers, was er fühlt und was er machen möchte», sagte Di Salvo. Allerdings sei es manchmal auch enttäuschend, wenn man sich um Spieler bemühe, es Absprachen gebe, und dann falle doch die Entscheidung für ein anderes Land. «Dann tut das schon weh, weil man eine Bindung und Vertrauen aufgebaut hat», sagte der 43-Jährige. «Manchmal sind einem auch die Hände gebunden. Vor allem, wenn Nationen, auch kleinere Nationen, die Karte A-Nationalmannschaft spielen.» Zwar zeige man auch diesen Weg auf, aber man dürfe da die Spieler, die ausschließlich für den DFB spielberechtigt sein können, nicht außen vor lassen.

Einen großen Einfluss hätten immer der familiäre Hintergrund und die Wurzeln, sagte Völler. «Es ist eine sehr private und persönliche Entscheidung.» In der Vergangenheit habe auch der DFB von solchen Entscheidungen profitiert. «Es wird immer passieren, also überhaupt kein Problem», sagte Völler. Bayern-Star Jamal Musiala, der die Länderspiele gegen Peru und Belgien verletzt verpasst, hatte sich etwa gegen England und für eine DFB-Karriere entschieden.

Folge uns

Von