Im Mittelfeld dirigierte Toni Kroos das Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einem überzeugenden Sieg in die Heim-Europameisterschaft gestartet. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann in München mit 5:1 gegen Schottland. Das DFB-Team in der Einzelkritik:

Neuer:

Deutschlands ewiger Turniertorwart patzte diesmal nicht. Der 38-Jährige war in seinem Münchner Fußball-Wohnzimmer lange arbeitslos und dann chancenlos beim Eigentor von Rüdiger.

Kimmich:

Auch als rechter Verteidiger kann man einiges bewirken. Der Münchner war der wichtige Vorlagengeber für Wirtz beim 1:0. Defensiv kaum gefordert, offensiv sehr aktiv.

Rüdiger:

Gegen den Champions-League-Sieger von Real Madrid war für die schottischen Angreifer im Zweikampf nichts zu holen. Strammer Distanzschuss (51.), ärgerliches Eigentor.

Tah:

Erster Turniereinsatz mit 28. Verteidigte robust gegen Adams. Agierte im Abwehrzentrum so zuverlässig und stark wie in der Leverkusener Double-Saison.

Mittelstädt:

Vor einem Jahr stieg er mit Hertha in die 2. Liga ab. Und jetzt? Ist er nach einer starken Saison beim VfB Stuttgart ist er die Lösung auf der Problemposition hinten links.

Andrich:

Der Mann fürs Grobe im Mittelfeld. Suchte förmlich jeden Körperkontakt mit den Schotten. Gleich verwarnt. Ohne Gelb-Sperre wird er kaum durch das Turnier kommen.

Kroos:

Der Mann fürs Feine. Sein Comeback ist ein Glücksfall für das DFB-Team. Leitete mit einem langen Ball auf Kimmich das 1:0 ein. Ruhepuls am Ball, immer Herr des Geschehens.

Musiala:

Eine Augenweide. Umdribbelte die Gegenspieler wie Slalomstangen. Und anders als noch bei der WM 2022 auch effektiv. Schloss beim 2:0 wuchtig und überlegt ab.

Gündogan:

Viel wurde vorher über den Kapitän diskutiert. Zum EM-Start war er voll da. Leitete das 2:0 mit einem Traumpass ein. Starker Kopfball, holte Elfmeter und Rot raus.

Wirtz:

Erstes Turnierspiel, erstes Tor: Der junge Zauberer eröffnete den Torreigen in der 10. Minute. Nach der Pause zielte er einmal zu hoch (57.). Ein verheißungsvoller EM-Einstand.

Havertz:

Kein klassischer Neuner, aber ein wertvoller. Große Übersicht im Strafraum beim Pass auf Torschütze Musiala. Und auch bei seinem ersten Elfmetertor ganz abgeklärt.

Groß:

Kam zur Pause für den verwarnten Andrich. Ein Abräumer der etwas feineren Art. Der Brighton-Profi fügte sich nahtlos ein.

Füllkrug:

Der klassische Mittelstürmer löste Havertz ab (63.). Fünf Minuten später hämmerte der Dortmunder den Ball volley ins Tor. Topquote: Zwölfter Treffer im 17. Länderspiel.

Sané:

Kam für Wirtz und schoss beim ersten Ballkontakt, aber zu schwach (64.). Schoss später nochmal wuchtig (86.). Wird vorerst Einwechselspieler bleiben.

Müller:

Der Turnier-Veteran wurde mit «Thomas Müller»-Rufen von den Fans empfangen, als er für den umjubelten Musiala den Rasen betrat (74.). Gleich im Spiel mit guten Flanken.

Can:

Ein Zeichen. Nagelsmann gab dem nachnominierten Dortmunder noch ein paar EM-Minuten als Einwechselspieler für Kroos (80.). Setzte den bejubelten 5:1-Schlusspunkt.

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