Die Slowenen feierten ihr überraschendes Weiterkommen wie einen Titel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Wohl selten in der langen EM-Geschichte hat ein noch siegloses Team so gefeiert. Das 0:0 gegen England zelebrierten Torwart Jan Oblak und seine auf den Rasen stürmenden Slowenen aber nicht wie ein Weiterkommen, sondern eher wie einen Titel.

«Ich bin echt stolz auf die Mannschaft. Ich bin sicher, dass das erst der Anfang einer schönen Ära für den slowenischen Fußball ist», sagte Trainer Matjaz Kek nach dem erstmaligen Erreichen einer K.-o.-Runde bei einer Europameisterschaft.

1:1 gegen Dänemark, 1:1 gegen Serbien und 0:0 gegen England: Mit großem Herz und robustem Defensivverhalten hat sich Slowenien ohne eigenen Sieg die nächste Runde erkämpft. «Wir verdienen es, dass wir uns qualifiziert haben», fügte Kek an. Der Gegner im Achtelfinale sei ihm dabei «vollkommen egal».

«Klein wie ein Vorort»

Nur wegen der Fair-Play-Wertung sind die Slowenen hinter den punkt- und torgleichen Dänen gelandet, die nun am Samstag (21.00 Uhr) in Dortmund gegen Gastgeber Deutschland antreten. Kek erzählte, er habe eine Wette verloren und müsse nun ein Mittagessen bezahlen. Weitere Details verriet er dazu nicht.

Für das kleine Land mit zwei Millionen Einwohnern – für Kek «klein wie ein Vorort» – könnte es ein großer Sportsommer werden. Basketball-Superstar Luka Doncic erreichte in der NBA mit den Dallas Mavericks das Finale und soll das Nationalteam nun zu Olympia nach Paris führen. Radprofi Tadej Pogacar gilt bei der an diesem Samstag beginnenden Tour de France als Topfavorit.

Und für das Team um Benjamin Sesko muss der Weg in der Runde der besten 16 noch nicht beendet sein. «Wir sind für unsere Arbeit in den vergangenen Jahren belohnt worden», sagte Mittelfeldspieler Adam Gnezda Cerin. Nicht Harry Kane oder Jude Bellingham, sondern Gnezda Cerin von Panathinaikos Athen wurde nach dem müden Kick als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

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