Ducksch als Augsburg-Schreck: Planungssicherheit für Bremen
Werder nimmt aus Augsburg drei Punkte mit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Harry Langer/dpa)

Angeführt von Marvin Ducksch hat Werder Bremen dem FC Augsburg den nächsten Rückschlag im Rennen um Europa versetzt und kann schon für eine weitere Saison in der Fußball-Bundesliga planen. Der zweimalige deutsche Nationalspieler war beim 3:0 (0:0) der Norddeutschen gegen biedere Gastgeber mit einer Vorlage und einem Treffer der Mann des Spiels.

Drei Spieltage vor dem Saisonende haben die Bremer satte zehn Punkte Vorsprung auf den FSV Mainz 05, der sich am Sonntag gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Köln aber noch von Relegationsplatz 16 absetzen könnte.

Werder liegt sogar nur noch zwei Zähler hinter den diesmal fahrigen Augsburgern, die ihre zweite Niederlage am Stück kassierten und vor einem Hammerrestprogramm stehen. Borussia Dortmund, der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen haben allesamt Champions-League- oder sogar Meister-Format.

Die Ducksch’sche Regel gilt weiter

In der mit 30.660 Zuschauern ausverkauften Augsburger Arena lieferte Ducksch die Vorlage für die Führung von Romano Schmid in der 52. Minute. Der Stürmer legte dann mit einem verwandelten Foulelfmeter (61.), seinem zwölften Saisontor, selber nach. Er verpasste in der 72. Minute sogar noch das mögliche 3:0. Das holte Olivier Deman (90.) nach.

Damit bleibt es bei der Ducksch’schen Regel in dieser Bundesligasaison: Wenn der 30-Jährige in der Startelf steht und trifft, ist Bremen 2023/2024 ungeschlagen. Die Bilanz steht nun bei sieben Siegen und drei Unentschieden.

Augsburg jubelt das erste Mal – aber vergeblich

Den ersten Torschrei der Partie hatten die Augsburger Fans auf den Lippen. Nach einer Ecke rempelte Ruben Vargas im Fünf-Meter-Raum Bremens Torwart Michael Zetterer an, Kevin Mbabus Kopfball rollte anschließend ins Tor. Schiedsrichter Tobias Welz unterband die regelwidrige Aktion in der neunten Minute jedoch.

Werder übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner spielte immer wieder schnell und schnörkellos nach vorne. In den finalen Aktionen waren die Bremer aber genauso ungenau wie die Augsburger, die in ihren Sondertrikots an die Regionalligameister um Helmut Haller von vor 50 Jahren erinnerten. Jess Thorup stand wie gewohnt stoisch und mit vor der Brust verschränkten Armen am Rande seiner Trainerzone und beobachtete genau, wie schwer sich seine Mannschaft tat.

Nun durften zumindest für einen kurzen Moment die Bremer Fans jubeln. Einen Freistoß von Ducksch auf der linken Seite köpfte Kapitän Marco Friedl wuchtig an Augsburgs Torwart Finn Dahmen vorbei ins Tor. Doch auch der Video-Schiedsrichter im Kölner Keller erkannte den Treffer wegen Abseits nicht an.

Pechvogel Patric Pfeiffer

Die Augsburger mussten zulegen. «Natürlich ist die Hoffnung groß», meinte Sportdirektor Marinko Jurendic im TV-Sender Sky über die Aussichten auf einen internationalen Startplatz. «Wenn man zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft auf dem Platz steht, auf dem wir sind, dann werden wir alles versuchen, um am Ende der Saison auch hier zu landen.»

Werder schlug jedoch zu. Ein Freistoß von Ducksch von der rechten Seite flog vorbei an den nur zuschauenden Augsburgern durch den Strafraum, wo der lauernde Schmid am zweiten Pfosten zur Führung traf. Bremen erhöhte sogar kurz danach. Der erst zur Halbzeit für Arne Engels eingewechselte Patric Pfeiffer foulte Felix Agu ungeschickt im Strafraum. Am Elfmeter von Ducksch war Dahmen zwar noch dran, doch er war zu genau geschossen.

Von Martin Moravec, dpa
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