City-Torjäger Erling Haaland (l) jubelte nach dem Spiel gemeinsam mit Ruben Dias. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jon Super/AP/dpa)

Erling Haaland genoss trotz Torlos-Auftritt den Finaleinzug mit der norwegischen Fahne über den breiten Schultern, auf der Anzeigentafel stand in großen Lettern «Istanbul».

Nach dem berauschenden Auftritt gegen den gedemütigten und entthronten Titelverteidiger Real Madrid geht das Team um die norwegische Fußball-Naturgewalt als Favorit in das Finale am 10. Juni in der türkischen Metropole am Bosporus. «Der nächste Schritt näher an die Endgültigkeit, an die Unsterblichkeit», schrieb der britische «Guardian» nach der Machtdemonstration gegen die Königlichen.

Kroos: Ist nicht so, dass wir nicht wollten

Eine herbe Klatsche, «definitiv», musste auch Reals deutscher Mittelfeldstar Toni Kroos einräumen. Das 0:4 im Rückspiel tat weh, der Traum von seinem insgesamt sechsten Champions-League-Titel platzte auf schmerzvolle Weise. Machtlos sei das falsche Wort, meinte er beim Streamingdienst DAZN mit Blick auf die Vorstellung der Madrilenen in der ersten Halbzeit. 

Gegen die entfesselt und entschlossen agierenden Gastgeber ging nichts. «Es ist nicht so, dass wir logischerweise nicht wollten», betonte Kroos. Sie konnten einfach nicht. Manchester City war zu stark. Die City-Spieler seien schwer zu greifen gewesen, erklärte Kroos. «Wir waren oft ein, zwei Meter weg.»

Manchester City fühlt sich unaufhaltsam

Es war eine Machtdemonstration in der ersten Halbzeit. «Was für ein wunderbarer Abend», schrieb City-Kapitän Ilkay Gündogan in den sozialen Medien. Mit großem Applaus verließ er vorzeitig bei seiner Auswechslung den Platz. «So STOLZ auf diese Mannschaft», schrieb der deutsche Nationalspieler weiter. 

Real hatte es nur Torwart Thibaut Courtois zu verdanken, dass die Vorführung nicht da schon zu einer Demütigung wurde, als er unter anderem zweimal grandios gegen Haaland parierte. Bernardo Silvas schon vorentscheidenden Doppelpack (23. Minute, 37.) im ersten Durchgang konnte auch der Belgier nicht verhindern. «Ich glaube, nicht viele Teams schaffen das gegen Real Madrid», sagte Manchesters Jack Grealish bei BT Sport, «aber wenn wir alle zusammen sind und vor allem hier (im eigenen Stadion) spielen, fühlen wir uns unaufhaltsam.»

Die Verneigung vor Pep Guardiola

Zweimal gewann er mit dem FC Barcelona die Champions League, mit Manchester City steht er nun zum zweiten Mal im Finale. Seit 2016 trainiert er den Club. Die Krönung auf höchster europäischer Bühne blieb bislang aus. Der Auftritt beim Fußballrausch gegen Real war für das britische Boulevardblatt «The Sun» aber schon mehr als nur ein Halbfinalsieg für Pep Guardiola’s Manchester City. «Es war die Nacht, in der eine siebenjährige Herrschaft ihren Gipfel erreicht hat, als die Perfektion aufflackerte und der unmögliche Traum vom Triple zur Wahrscheinlichkeit wurde.»

In der Tabelle der Premier League liegt Titelverteidiger Manchester City vorn, im FA-Cup kommt es zum Stadt-Duell im Finale gegen United. Der Coach selbst dachte noch mal ans bittere Aus gegen Real im Halbfinale vor einem Jahr und betonte, dass man auch feiern müsse bei einem Einzug ins Finale der Champions League. «Leider haben wir keine Zeit, weil wir Sonntag die Premier League gewinnen können», konstatierte Guardiola. Einen Tag mit den Familien will er seinen Spielern aber am Donnerstag schon noch gönnen.

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