Farès Chaibi (r) erzielte in Helsinki das Frankfurter Tor des Abends. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit so viel Arbeit auf dem Weg zum Sieg bei HJK Helsinki hatte Nationaltorwart Kevin Trapp nicht gerechnet. «Ein 1:0 ist nie sicher bis zum Ende», sagte er nach dem Erfolg in der Conference League. «Wir hätten das 2:0 und es besser machen müssen. Wir haben bis zum Schluss gezittert.»

Dank Glück, Trapp und einem Traumtor von Farès Chaibi hat der Europa-League-Sieger von 2022 aber dennoch gewonnen und das Überwintern im Europacup gesichert. Bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und auf Kunstrasen traf Chaibi (31. Minute) von der Strafraumkante ins Kreuzeck.

Zwischenrunde sicher

Weil PAOK Saloniki im Parallel-Spiel 2:2 gegen den FC Aberdeen spielte, hat der Fußball-Bundesligist mit dem Erfolg die Zwischenrunde sicher und beste Chancen auf den Gruppensieg. PAOK ist mit 10 Punkten Erster, Frankfurt folgt mit 9 Punkten. Aberdeen mit 2 Punkten kann beide Teams nicht mehr einholen.

«Wir kämpfen mit PAOK um Platz eins, haben es nun aber in der eigenen Hand, Gruppenerster zu werden», sagte Trapp, der mit starken Paraden den Sieg über die Zeit rettete. Die Partie am 30. November gegen PAOK bringt die Vorentscheidung über das Erreichen von Platz eins. Nur der Gruppenerste kommt direkt ins Achtelfinale. Als Zweiter geht es in der Zwischenrunde gegen einen Absteiger aus der Europa League. 

Den Gastgebern, die im Hinspiel mit 0:6 unter die Räder gekommen waren und die Saison schon vor Wochen mit dem Gewinn des 33. Meistertitels in Finnland beendet hatten, waren bemüht, ein weiteres Desaster zu verhindern und selbst Akzente nach vorn zu setzen. Vieles blieb im Ansatz stecken, obwohl die Frankfurter zunächst wenig konsequent dagegen hielten – aber auch zu wenige Tormöglichkeiten kreierten. 

Erste Großchance für die Eintracht

Großen Unterhaltungswert hatte die erste Großchance (7.), bei der Chaibi mit der Hacke artistisch den Ball zum Tor brachte und Helsinki-Keeper Niki Mäenpää ihn gegen den Pfosten lenkte. In den Sekunden danach war es chaotisch: Nacheinander stocherten Willian Pacho und Hugo Larsson nach dem Ball, der von Helsinki-Spielern gerade noch abgewehrt werden konnte. Chancenlos waren die Finnen dann bei dem 1:0 des Algeriers Chaibi, der den Ball von der linken Strafraumgrenze sehenswert in den rechten Winkel schlenzte. «Das Tor war wunderschön», sagte Trapp.

«Wenn Helsinki zielstrebiger wäre, könnte es gefährlich werden», warnte Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung in der Halbzeitpause. «Nach vorn haben wir viel Spielkontrolle, aber man wünscht sich ein paar mehr Chancen und Tore.»

Die Hoffnung erfüllte sich nicht, da Helsinki vor rund 10.000 Zuschauer mutig für den Ausgleich arbeitete und die Hessen zu wenig für einen weiteren Treffer. Allerdings hätten sie in der 54. Minute durch Torjäger Omar Marmoush fast das 2:0 erzielt. Er vergab jedoch aus zehn Metern. 

Als Retter in der Not erwies sich Trapp (61.), als er einen Schuss des allein auf ihn zu stürmenden Santeri Hostikka mit dem Fuß noch abwehrte. Gerade in dieser Situation merkte man, dass die Abstimmung in der Abwehrkette durch den Ausfall der Stammkräfte Robin Koch und Tuta, die durch Aurélio Buta und Hrvoje Smolcic ersetzt wurden, nicht optimal war. Dies galt auch in der 68. Minute, als nach einem unberechtigten Freistoß das Gegentor fiel, aus nicht offensichtlichen Gründen aber nicht anerkannt wurde. 

Von Andreas Schirmer, dpa
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