Die englischen Frauen haben bei der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land nach einem furiosen Auftritt das Endspiel erreicht.
Die Lionesses setzten sich im Halbfinale in Sheffield mit 4:0 (1:0) gegen Schweden durch und stehen erstmals seit 2009 im EM-Finale. Beth Mead (34. Minute), Lucy Bronze (48.), Alessia Russo (68.) – mit einem Traumtor per Hacke – und Fran Kirby (76.) trafen für das Team von Trainerin Sarina Wiegman. Im Finale trifft England nun am Sonntag im Londoner Wembley-Stadion auf Deutschland oder Frankreich. Der Gegner wird am Mittwochabend in Milton Keynes ermittelt.
Vor 28.624 begeisterten Zuschauern im Stadion Bramall Lane erwischte der Weltranglisten-Zweite Schweden den besseren Start und setzte England früh unter Druck. Schon in der ersten Minute musste Englands Torhüterin Mary Earps einen Schuss von Ex-Bayern-Profi Sofia Jakobsson klären. Stina Blackstenius traf den Querbalken. England tat sich anfangs vor allem offensiv schwer.
Erst nach dem Führungstor durch Mead übernahmen die Gastgeberinnen die Kontrolle. Mead lieferte auch die Vorlage für Bronzes Kopfball zum 2:0. Die eingewechselte Russo scheiterte frei vor dem Tor an Hedvig Lindahl, verwertete dann aber den Abpraller und tunnelte die schwedische Keeperin mit einem sehenswerten Hackentreffer. Schweden war geschlagen, und bei Kirbys Schuss aus 20 Metern patzte Lindahl.
Nach den Halbfinal-Niederlagen bei den vorherigen zwei Europameisterschaften könnten die Engländerinnen, die nun seit 19 Spielen ungeschlagen sind, erstmals einen Titel bei einem großen Turnier gewinnen. 1984 verloren sie das EM-Finale gegen Schweden, 2009 gegen Deutschland. 2015 wurden die Lionesses Dritter bei der Weltmeisterschaft.