Egal wer jetzt kommt, diese Engländer sind bereit. Gruppenerster, ohne Gegentor, die eigenen Fans im Rücken und noch viel Luft nach oben: Die Three Lions wollen in der K.o.-Runde der Fußball-Europameisterschaft nun ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.
«Wir wollten die Gruppe gewinnen und im Wembley-Stadion bleiben. Jetzt warten wir ab, gegen wen wir spielen», sagte Trainer Gareth Southgate nach dem 1:0 gegen Tschechien am späten Dienstagabend. Und der 50-Jährige schickte noch einen Satz hinterher, den mal als Warnung verstehen könnte. «Das Gute ist, wir verbessern uns immer noch.»
Raheem Sterling (12. Minute) hatte per Kopf für den Sieg der Gastgeber gesorgt, die dadurch gleich im Achtelfinale am nächsten Dienstag im Londoner Fußball-Tempel auf Deutschland treffen könnten. Schließt die DFB-Auswahl ihre Gruppe am Mittwochabend nach dem Spiel gegen Ungarn als Zweiter ab, wäre der K.o.-Kracher in Wembley perfekt. Ansonsten drohen den Three Lions andere Hochkaräter wie Weltmeister Frankreich oder Europameister Portugal.
Saka Spieler des Spiels
«Wir spielen jetzt gegen viel stärkere Teams. Aber wir können Selbstvertrauen aus dieser Gruppe mitnehmen, wir haben kein einziges Tor kassiert», sagte Flügelstürmer Bukayo Saka, der zum Spieler des Spiels ernannt wurde. «Egal wer kommt, wir können mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen. Zumal wir in Wembley mit unseren Fans spielen.»
Eine restlos überzeugende Vorstellung lieferten die Engländer zwar auch gegen Tschechien nicht ab. Doch ihr Offensivpotenzial ist unverkennbar: Der 19-jährige Saka vom FC Arsenal durfte gegen die Tschechen eine starke Startelf-Premiere bei der EM feiern, auch Borussia Dortmunds Jadon Sancho wurde spät eingewechselt und bekam seine ersten Einsatzminuten. Manchester Citys Supertalent Phil Foden stand im dritten Vorrundenspiel sogar nicht mal im Kader, auch Kapitän Harry Kane kann sich noch deutlich steigern. Und in der Abwehr? Noch hat Southgates Team kein Gegentor kassiert.
«Können wir besser spielen? Natürlich können wir das. Werden wir uns verbessern? Wir werden alles dafür tun», sagte der wiedergenesene Defensivboss Harry Maguire. «Ich glaube, es gibt ein bisschen was, was jeder von uns noch aus sich herausholen kann.»