Die Baustellen beim FC Bayern München häufen sich. Sportlich kassierten die Münchner in zwei Wettbewerben bittere Pleiten, der Kader bietet Diskussionsstoff, und abseits des Platzes gibt es nach dem Kabinen-Eklat um Sadio Mané ein Problem mehr. Ein Überblick.
Mannschaft
Die Ergebnisse stimmen bei den Bayern nicht – und der Teamgeist? Der Kabinen-Eklat in Manchester wirft Fragen auf. Wegen eines «Fehlverhaltens» steht Mané laut Vereinsmitteilung nicht im Kader für das Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Der 31-Jährige muss eine Geldstrafe zahlen. Weitere Informationen – etwa über eine Aussprache zwischen Mané und Leroy Sané – wurden nicht bekannt.
Stürmer
Mané sollte den zum FC Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski ersetzen – doch der Plan geht zumindest in der ersten Saison des Senegalesen überhaupt nicht auf. Während Lewandowski in den vergangenen sieben Spielzeiten sechsmal die Torjägerkrone holte, kommt Mané bisher auf sechs Tore in der Bundesliga. Vom Starspieler aus Liverpooler Zeiten ist wenig zu sehen. Der vermeintliche Ersatzmann Eric Maxim Choupo-Moting war öfter zu sehen. Doch der 34-Jährige ist verletzungsanfällig – und kein Weltklasse-Stürmer wie Lewandowski, Erling Haaland von Manchester City oder Karim Benzema von Real Madrid.
Trainer
Thomas Tuchel kam, als noch alle Titel für die Bayern möglich waren. Oder andersherum: Julian Nagelsmann musste gehen, als noch alle Titel für die Bayern möglich waren. Nach dem Aus im DFB-Pokal droht selbiges in der Champions League. Die Meisterschaft ist zudem bei zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund längst nicht sicher. «Die Idee war klar, die neue Bayern-Führung wollte das Triple. Sie waren nicht zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft unter Nagelsmann und auf einmal war mit Tuchel ein erfahrener Trainer auf dem Markt», sagte Bayern-Ikone Bastian Schweinsteiger im WDR. «Der Tausch war mutig und manchmal wird Mut auch nicht belohnt, zumindest noch nicht.»
Torwart
Manuel Neuer ist verletzt. Ersatzmann Yann Sommer verhinderte beim 0:3 in Manchester weitere Gegentore, kassierte aber eben auch drei. Und was wird aus dem bis zum Saisonende an die AS Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel? Stand jetzt stehen bei den Bayern ab Sommer drei Torhüter unter Vertrag, die den Anspruch haben, die Nummer eins zu sein.
Nationalspieler
Leon Goretzka, Serge Gnabry, Leroy Sané, Joshua Kimmich – die deutschen Auswahlspieler bekommen nach dem Aus bei der WM keine Konstanz in ihre Leistungen. Auch der junge Jamal Musiala zahlt noch Lehrgeld auf dem von vielen Experten prognostizierten Weg zur Weltklasse. Kimmich mit seiner umstrittenen Jubelgeste beim SC Freiburg oder Gnabry mit seinem Mode-Trip nach Paris produzierten zudem Schlagzeilen, die nicht positiv bewertet wurden.