Das DFB-Team feierte in Stuttgart einen deutlichen Sieg gegen Armenien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Auf der Jubelrunde durch das Stuttgarter Stadion blickten die Fußball-Nationalspieler in viele strahlende Gesichter und leuchtende Augen.

Sie genossen «die außergewöhnliche Stimmung», wie Mittelfeldantreiber Leon Goretzka nach dem ansprechenden 6:0 vor 18.086 Zuschauern sagte, die aufgrund gelockerter Corona-Regeln auf den Rängen dabei sein durften. Die Fans stimmten lange vermisste «Oh wie ist das schön»-Gesänge an.

Gnabry: «Nehmen Euphorie mit»

«Das hat Spaß gemacht, für mich in der Heimatstadt umso mehr», sagte der zweifache Torschütze Serge Gnabry. «Wir nehmen die Euphorie mit.» Auch Hansi Flick hatte die verheißungsvolle Fußball-Show bei seinem Heimdebüt als Bundestrainer «schon gefallen», wie er sagte. Es war eine erste kleine Duftmarke des aktiven, zielstrebigen und mit einem halben Dutzend Toren belohnten Offensivfußballs, der wie in seiner Zeit beim FC Bayern in großen Erfolgen münden soll. «Das ist jetzt erstmal der Maßstab», sagte Flick der Mannschaft nach dem Spiel in der Kabine. Ein Anfang sei gemacht, ein Prozess eingeleitet. «Wir haben einiges vor», sagte Flick.

Gelungen ist zunächst einmal der Sprung an die Tabellenspitze der Qualifikationsgruppe. Mit zwölf Punkten liegt Deutschland zur Halbzeit der WM-Ausscheidung nun vorne, zwei Zähler vor Armenien. Der 56-jährige Bundestrainer erinnerte aber schon kurz nach dem Schlusspfiff daran, dass am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) in Reykjavik gegen Island noch eine Aufgabe zu lösen sei. «Es ist einfach wichtig, dass man liefert, wenn es zählt», sagte Flick.

Offensive überzeugt

Gegen überforderte und viele Räume anbietende Armenier konnten vor allem die deutschen Offensivspieler zeigen, was sie drauf haben. Wie verflogen die Torarmut, die noch beim 2:0 gegen Liechtenstein geherrscht hatte. Gnabry öffnete mit seinem frühen Doppelpack die Tür. Timo Werner, Marco Reus sowie der Gladbacher Jonas Hofmann und der Salzburger Nationalmannschaftsneuling Karim Adeyemi mit ihren jeweils ersten Länderspieltoren legten kräftig nach.

«Es ist Wahnsinn, dass ich hier dabei bin. Ein schöner Tag», sagte das 19 Jahre alte Mittelstürmer-Talent Adeyemi strahlend. Die Tore waren nicht erstochert, sondern überwiegend fein herauskombiniert.

Flick: «Blick geht nach Island»

«Es gilt einfach, dass wir konstant auf einem hohen Level performen», mahnte Goretzka nach den verheißungsvollen 90 Minuten. Das erwartet auch Flick. «Der Blick geht nach Island», sagte der Bundestrainer. Er plant, am Dienstag mit allen 25 Akteuren im Kader nach Reykjavik zu fliegen. Auch die gegen Armenien fehlenden Kai Havertz (Infekt) und Robin Gosens (Blessur am Fuß) sollen dann wieder einsatzfähig sein.

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