Der Freiburger Nils Petersen (l) feiert seinen Treffer zum 2:1 für die Gäste. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Frankfurts Coach Oliver Glasner machte seinen abgekämpften und enttäuschten Spielern keine Vorwürfe. Auch wenn nach dem 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg die Fortsetzung der Europacup-Festtage in der kommenden Saison für die Eintracht immer unwahrscheinlicher wird.

«Ich kann und will den Jungs nichts vorwerfen. Das Ergebnis tut weh, weil ich auch viel gesehen habe, was in Ordnung war», sagte Glasner nach der zehnten Saisonniederlage der Hessen in der Fußball-Bundesliga dem Streamingdienst DAZN.

Drei Tage nach dem imponierenden Auftritt im Viertelfinalhinspiel der Europa League gegen den FC Barcelona (1:1) kehrte am Sonntag vor 47 000 Zuschauern etwas Ernüchterung ein. Das 1:0 durch Vincenzo Grifo (27. Minute) konnte Filip Kostic (54.) ausgleichen. Den Siegtreffer für die Gäste erzielte dann einmal mehr «Joker» Nils Peteren (69.) sieben Minuten nach seiner Einwechslung. Zwei Treffer der Gastgeber durch Jesper Lindström (52.) und Daichi Kamada (86.) zählten nicht.

Highlight in Barcelona

«Wir müssen das abschütteln und wieder Kräfte sammeln, und so werden wir nach Barcelona fahren», sagte Glasner mit Blick auf das Rückspiel am Donnerstag beim viermaligen Champions-League-Sieger im legendären Camp Nou. In der Bundesliga liegt Frankfurt aber als Neunter neun Zähler hinter dem Fünften Freiburg. «Wir haben jetzt noch ein großes Highlight in Barcelona. Da wollen wir alles geben, dass wir da weiterkommen, und dann müssen wir schauen, was noch in der Bundesliga drin ist und unsere Spiele gewinnen», sagte Kapitän Sebastian Rode.

Derweil können die Freiburger immer mehr für Europa planen. Zudem löste Christian Streich mit seinem 105. Bundesligasieg für Freiburg Volker Finke als erfolgreichsten Coach ab. «Wir hatten heute auch das nötige Glück, mir hat auch einiges nicht gefallen. Wir müssen die letzten Spiele noch mal besser spielen», mahnte Streich mit Blick auf den Saisonendspurt. Der Erfolg verschaffte seinem Team auch Rückenwind für das Pokal-Halbfinale am 19. April beim Hamburger SV. Zuvor empfängt Freiburg am kommenden Samstag noch den VfL Bochum.

Auch der Wirbel und der abgelehnte Protest wegen des Münchner Wechselfehlers in der Partie in der Vorwoche gegen den FC Bayern konnte Freiburg nicht stoppen. Doch für die erste Aufregung in der Partie sorgten nicht die 22 Spieler, sondern zwei Umweltaktivisten. Sie waren in der zweiten Minute auf den Rasen gelaufen und hatten sich an die beiden Eintracht-Pfosten festgebunden. Die Männer trugen T-Shirts mit der Aufschrift: «Letzte Generation – stoppt den fossilen Wahnsinn». Nach drei Minuten konnten Ordner sie vom Pfosten entfernen – und die Partie ging weiter.

Joker Petersen trifft

Sportlich war es nicht ganz so spannend. Die zuvor in fünf Heimspielen torlos gebliebenen Frankfurter hatten auch gegen die sehr defensiv und clever agierenden Freiburger viel Mühe, Chancen zu kreieren. Konsequenter nutzten die Gäste ihre einzige Chance in der 27. Minute mit einem erfolgreichen Konter, als Roland Sallai auf der rechten Seite drei Eintracht-Profis stehen ließ und zu Grifo passte, der eiskalt zum 1:0 einschoss.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben spielerische Glanzpunkte zunächst Mangelware. Erst nach dem Ausgleichstor von Kostic wurde das Spiel lebhafter, temporeicher und spannender. Hauge hatte den Serben mit einem Steilpass bedient, der mit links flach an SC-Keeper Mark Flekken vorbei das 1:1 markierte.

Petersen köpfte nach einem Freistoß von Christian Günter ein – es war sein 33. Jokertor. Ajdin Hrustic traf für Frankfurt in der 84. Minute den Innenpfosten, Flekken wäre chancenlos gewesen. «Der Sieg ist Gold wert, wir hätten auch einen Punkt mitgenommen, aber drei sind besser», sagte Petersen.

Von Andreas Schirmer, dpa
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