Emil Forsberg (l) sorgt per Strafstoß für die Leipziger Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Die neue Ära des SC Freiburg im Europa-Park-Stadion hat mit einem Remis gegen RB Leipzig begonnen.

Im ersten Pflichtspiel nach dem Umzug kamen die Badener dank des Ausgleichstreffers von Woo-yeong Jeong (64. Minute) zu einem 1:1 (0:1) und verpassten dem Vizemeister den nächsten kleinen Dämpfer. Per Kopfball erzielte der südkoreanische Offensivspieler das erste Tor in der neuen Heimspielstätte und bewahrte das Überraschungsteam der Fußball-Bundesliga von Trainer Christian Streich vor der ersten Saisonniederlage. Mittelfeldspieler Nicolas Höfler hätte den SC kurz vor Schluss fast noch zum Sieg geführt, traf aber nur den Pfosten.

Emil Forsberg hatte mit einem verwandelten Strafstoß (32. Minute) in der ersten Hälfte unter lauten Pfiffen der Freiburger Fans für die Gäste-Führung gesorgt. RB verpasste es, sich mit einem Erfolg auf das erste von zwei Champions-League-Duellen mit Frankreichs Starensemble Paris Saint-Germain am Dienstag einzustimmen. In der Bundesliga-Tabelle hinkt RB seinen Ansprüchen hinterher und bleibt fünf Punkte hinter den Breisgauern.

Nach 360 Bundesliga-Spielen im Dreisamstadion waren die Badener umgezogen. Knapp 35.000 Leute passen in die modernere Arena. 20 000 Besucher, die maximal zugelassene Kapazität, füllten diesmal die Spielstätte und feierten bei blauem Himmel schon vor dem Anpfiff ihren Club. «Das ist ein neues Stadion, jetzt müssen wir schauen, dass wir es mit Leben füllen und uns in den nächsten Monaten zu Hause fühlen», sagte Streich bei Sky: «Ich hoffe, den Leuten gefällt’s.»

Seine Elf hätte früh die Stimmung anheizen können: Doch statt das 1:0 zu erzielen, schob Jeong (12.) den Ball aus gut fünf Metern knapp links am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite vergab Forsberg wenig später die große Chance für die Gäste: Abwehrchef Willi Orban, nach seiner Erkrankung zurück in der Startelf, spielte einen steilen Pass in die Spitze. Forsbergs Schuss (18.) flog zwar an SC-Torhüter Mark Flekken vorbei, aber auch am Tor.

Als die Kurve dann gerade «Auf geht’s Freiburg, schießt ein Tor» angestimmt hatte, kippte die Stimmung. Nach einer Aktion von Philipp Lienhart gegen RB-Torjäger Christopher Nkunku entschied Schiedsrichter Daniel Siebert auf Elfmeter. Streich wütete an der Seitenlinie, doch die Entscheidung hatte auch nach dem Videobeweis Bestand: Forsberg verlud Flekken – Streich kassierte die Gelbe Karte. Wenig später wurde auch sein Trainerkollege Jesse Marsch verwarnt.

Von den Freiburgern kam längere Zeit kein gefährlicher Angriff mehr. Dennoch hatten die Gastgeber Pech, mit einem Rückstand in die Pause zu gehen: Lucas Höler (45.) traf den Pfosten, von RB-Keeper Peter Gulacsi flog der Ball über das Tor. Mit viel Elan starteten die Gastgeber in die zweite Hälfte. Einen Elfmeter gab es nicht, als Höler von Mohamed Simakan zu Fall gebracht wurde.

Nach einer knappen Stunde bat der Stadionsprecher wegen eines Notfalleinsatzes um Ruhe. Doch dann führte der Ausgleich zu Jubel: Vincenzo Grifos Flanke köpfte Jeong ein. Auch Höler hatte kurz vor Ende noch per Kopfball eine große Möglichkeit, scheiterte aber an Gulacsi. Die Freiburger Fans erhoben sich dennoch von ihren Sitzen.

Die Stimmung wurde durch den Notarzteinsatz beeinträchtigt: Aus gegebenem Anlass werde nach dem Spiel keine Stadionmusik eingespielt, hieß es später.

Von Kristina Puck, dpa
Folge uns

Von