Der SC Freiburg setzt seine Erfolgsgeschichte fort und hat die Krise des VfL Wolfsburg weiter verschärft.
Die Mannschaft von Trainer Christian Streich besiegte die Niedersachsen mit 2:0 (1:0). Philipp Lienhart in der 27. Minute und Lucas Höler (68.) erzielten die Tore für die Breisgauer, die als einziges Team in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen bleiben.
Während Überraschungsteam Freiburg auf einem Champions-League-Platz liegt, rutscht Königsklassen-Teilnehmer Wolfsburg immer weiter ab. Das Team von Coach Mark van Bommel hat nun schon acht Pflichtspiele in Serie nicht gewonnen. Vor 10.251 Zuschauern präsentierte sich der VfL nicht kreativ genug und ineffizient.
Die Partie bot zu Beginn nur wenige Höhepunkte. Der kämpferische Einsatz stimmte bei beiden Mannschaften, doch im Spiel nach vorne fanden weder Wolfsburg noch Freiburg gute Lösungen. Die Gastgeber, bei denen Maximilian Arnold sein 260. Bundesliga-Spiel bestritt und damit zum alleinigen Rekordspieler des Clubs aufstieg, zeigten zwar einige vielversprechende Ansätze. Fehlpässe oder technische Ungenauigkeiten verhinderten dann jedoch wirkliche Torgefahr.
Freiburg beschränkte sich zunächst hauptsächlich auf die Defensive und schlug dann eiskalt zu. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo scheiterte Lienhart zunächst an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels und drückte dann den Nachschuss über die Linie. Zunächst zählte das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht. Nach Einschreiten des Videoassistenten Sascha Stegemann durfte der SCF jedoch jubeln.
Nach dem Treffer wurde die Partie interessanter. Der VfL spielte energischer Richtung gegnerisches Tor, Freiburg war bei Gegenangriffen gefährlich. Wolfsburgs U21-Europameister Lukas Nmecha hatte Pech, als er mit einem wuchtigen Schuss nur die Latte traf (36.). Zuvor hatte sich Schiedsrichter Tobias Welz eine Szene im Wolfsburger Strafraum noch einmal auf dem Bildschirm angeschaut und sich gegen einen Elfmeter entschieden: Lukas Kübler war von Casteels abseits des Balles von den Beinen geholt worden.
Auch nach dem Seitenwechsel mühte sich der Volkswagen-Club in der Offensive vergeblich. Freiburg stand sicher in der Abwehr und ließ gegen zumeist zu ideenlose Wolfsburger nicht viel zu. Vertreter Nmecha spielte zwar nicht schlecht, das Fehlen des mit dem Coronavirus infizierten Top-Torjägers Wout Weghorst als Zielspieler im Angriffszentrum war dem VfL jedoch deutlich anzumerken. Immer mehr Fans quittierten die mäßige Leistung ihrer Mannschaft mit Pfiffen. «Wir wollen euch kämpfen sehen», forderten einige von den Rängen – auch, wenn das eher nicht das Problem war.
Und die Laune der VfL-Anhänger verschlechterte sich weiter. Höler vollendete einen der zu diesem Zeitpunkt seltenen Freiburger Angriffe zum 2:0. «Ohne Freiburg, wär‘ hier gar nichts los», sangen die angereisten Freiburger Anhänger und feierten den Auswärtssieg.