Freiburgs Spieler jubeln nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Die Freiburger brüllten nach dem Sieg im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München in einer Jubeltraube ihre Freude heraus, als die Münchner bedröppelt vom Platz schlichen.

«Bayern-Besieger»-Rufe schallten durch die Allianz Arena. Nur Trainer Christian Streich verschränkte seine Arme und nahm den Pokal-Coup des SC Freiburg in München fast emotionslos zur Kenntnis. «Ich habe schon gejubelt. Ich habe nur nicht die Hände hochgerissen», sagte Streich nach dem 2:1, bevor es am Samstag in der Bundesliga zum erneuten Duell kommt. «Ich habe mich schon gefreut», bekräftigte der 57-Jährige noch einmal.

Premierensieg für Freiburg am Dienstag

Immerhin war es für Streich und den Sport-Club ein historischer Sieg. Erstmals gewannen die Freiburger in München. Das hatte auch der fußballbesessene Streich nicht auf dem Schirm. «Nie, nie, nie? Hat der Volker auch nie gewonnen?», fragte Streich die Journalisten nach dem Triumph beim deutschen Fußball-Rekordpokalsieger.

Bis zum Dienstagabend traten die Freiburger 23 Mal in der bayerischen Landeshauptstadt an, 20 Mal verloren sie. Streich verbuchte ein Remis, die anderen beiden Unentschieden glückten in den 1990er Jahren unter Volker Finke. Deshalb sei der Erfolg etwas Besonderes, betonte Streich. Doch als «größten Sieg» wollte Streich das 2:1 nicht bezeichnen. «Wir hatten schon andere tolle Siege.»

Die Freiburger haben nicht nur ihre Bayern-Auswärtsmisere beendet. Der Traum vom Triumph in Berlin lebt weiter. Auf die Frage, warum der SCF den Pokal gewinnt, brauchte Siegtorschütze Lucas Höler nicht lange, um eine Antwort zu finden. «Weil wir die geilste Mannschaft sind», sagte Höler, der in der Nachspielzeit per Elfmeter das umjubelte 2:1 schoss.

Kurs auf Champions-League und DFB-Pokalfinale

Mit Berlin haben die Breisgauer noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr verloren die Freiburger in einem dramatischen Finale nach Elfmeterschießen gegen RB Leipzig. «Wir schauen, dass wir arbeiten», sagte Streich. Statt zu träumen, richtete der Coach den Blick schon wieder auf das kommende Wochenende in der Fußball-Bundesliga.

Der Gegner am Samstag: der FC Bayern. Das Ziel: Wieder der Spielverderber sein. «Sie wissen, sie haben etwas Tolles erreicht – und das trägt. Die Frage ist, ob wir es wieder so fokussiert hinkriegen vom Kopf, ob du es mental hinkriegst, denn der Stress, gegen Bayern zu spielen, ist brutal», sagte Streich zum erneuten Kräftemessen mit den Münchnern.

In der Bundesliga steht der Sport-Club auf Platz vier und ist damit auf Kurs Champions League. Für die Freiburger könnte es somit eine Saison der Premieren werden, denn für die Königsklasse konnte sich die Mannschaft aus Baden bisher noch nie qualifizieren – und auch ein Titel im DFB-Pokal wäre für den SCF erstmalig.

Von Christian Johner und Christian Kunz, dpa
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