Dortmunds Niclas Füllkrug erzielt das 2:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Matchwinner Niclas Füllkrug nahm die Glückwünsche seines Trainers und der Mitspieler so ruhig entgegen, wie er zuvor die Chancen zu seinem dritten Bundesliga-Dreierpack genutzt hatte. Beim 3:1 (1:1)-Sieg von Borussia Dortmund über Angstgegner VfL Bochum war der Nationalstürmer am Sonntag der entscheidende Faktor dafür, dass der BVB sich mit dem dritten Sieg im dritten Spiel des neuen Jahres auf einen Champions-League-Platz verbesserte.

«Es tut uns einfach sehr gut, diese Ergebnisse einzufahren. Wir sind froh, dass wir über diese Ergebnisse das Selbstvertrauen zurückbekommen», sagte Füllkrug im Streamingdienst DAZN mit Blick auf die fehlende Konstanz in der Hinrunde. 

Mit zwei verwandelten Foulelfmetern (7./90.+1) und vor allem dem 2:1-Führungstreffer in der 72. Minute verhinderte Füllkrug vor 81 365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park einen Rückschlag für den BVB. Das Team von Trainer Edin Terzic schob sich auf Rang vier und vorbei an RB Leipzig, das noch vor dem Ende der Winterpause sechs Zähler vor dem BVB gelegen hatte. «Wir haben kein überragendes Spiel gemacht, kein perfektes Spiel. Aber wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht und konnten uns mit einem Sieg belohnen», sagte Terzic.

Dagegen mussten die Bochumer trotz des zwischenzeitlichen 1:1 durch das Eigentor von Nico Schlotterbeck (45.) die erste Niederlage im Jahr 2024 hinnehmen. Anders als beim 1:0 eine Woche zuvor über den Dritten aus Stuttgart gelang dem VfL kein weiterer Coup gegen ein Spitzenteam.

Ein verheißungsvoller Start schien der Borussia einen mühsamen Abend mit den zweikampfstarken Gästen diesmal zu ersparen. Bereits nach sieben Minuten bescherte ein Foulelfmeter die Führung. Nach einem Foul von VfL-Keeper Manuel Riemann an Donyell Malen verwandelte Füllkrug sicher vom Punkt.

Doch die Bochumer zeigten sich wenig beeindruckt. Nur zwei Minuten nach dem Rückstand waren sie dem Ausgleich nahe, als Erhan Masovic nach Ecke von Kevin Stöger den Ball kurz vor der Torlinie knapp verpasste. Das ermutigte das Team von Trainer Thomas Letsch zu weiteren Angriffen, die der BVB-Abwehr reichlich Arbeit bescherten.

Der Mut von BVB-Trainer Terzic, auf eine offensive taktische Ausrichtung zu setzten, machte sich deshalb nur bedingt bezahlt. Begünstigt durch die Ausfälle der erkrankten Routiniers Julian Brandt und Marco Reus war Jungstar Youssoufa Moukoko erstmals seit Februar 2023 wieder in die Startelf gerückt und stürmte an der Seite von Füllkrug. Zu sichtbarer Dominanz verhalf diese Maßnahme aber nicht. Nur bei einem Schuss von Neuzugang Ian Maatsen (16.) und einem Freistoß von Marcel Sabitzer (36.) war Torgefahr erkennbar. 

So gelang es den Bochumern noch vor der Pause, sich für ihr Engagement zu belohnen – wenn auch mit fremder Hilfe. Eine Flanke von Patrick Osterhage beförderte BVB-Abwehrspieler Schlotterbeck ins eigene Tor, obwohl der hinter ihm stehende Torhüter Alexander Meyer den Ball sicher hätte abfangen können. Meyer vertrat den ebenfalls erkrankten Gregor Kobel.

Auch nach Wiederanpfiff fiel der Borussia zunächst wenig an, um die dichte Bochumer Abwehr ins Wanken zu bringen. Trotz aller Vorteile beim Ballbesitz hatte VfL-Keeper Riemann lange Zeit nur wenig Arbeit. Die beste Chance zur 2:1-Führung hatten stattdessen der VfL, als Meyer in höchster Not einen Schuss von Christopher Antwi-Adjei (58.) parierte. 

Diese Aktion war der Beginn einer lebhafteren Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten. Doch die entscheidende Aktion gelang den Dortmundern. Nach Flanke von Sabitzer war Füllkrug aus kurzer Distanz per Kopf zur Stelle. Der kaltschnäuzige Nationalspieler setzte mit dem zweiten verwandelten Foulelfmeter schließlich auch den Schlusspunkt.

Von Heinz Büse, dpa
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