DDR-Auswahl-Kapitän Bernd Bransch (r) 1974 beim Wimpeltausch mit Franz Beckenbauer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Heinrich Sanden/dpa)

Der frühere Kapitän der DDR-Fußball-Nationalmannschaft Bernd Bransch ist tot. Wie sein langjähriger Verein Hallescher FC von der Familie erfuhr, starb der 77-Jährige am Samstag nach langer Krankheit.

Bransch trug 72 Mal das Trikot der Nationalmannschaft und wurde mit dem Team Olympiasieger 1976 sowie Olympia-Dritter 1972. Bei der einzigen WM-Teilnahme einer DDR-Auswahl führte Bransch die Mannschaft 1974 in der Bundesrepublik als Kapitän aufs Feld. Nach Hans-Jürgen Dörner und Joachim Streich ist Bransch der dritte prominente DDR-Fußballer, der in diesem Jahr verstarb.

Zweimal «DDR-Fußballer des Jahres»

«Im Namen aller Mitglieder, Aktiven, Fans, Sponsoren, Mitarbeiter und Gremienvertreter spreche ich der Familie von Bernd Bransch unser herzlichstes Beileid aus. Es liegt an uns allen, die Erinnerung an unser Ehrenmitglied, einen der bedeutendsten Persönlichkeiten des Vereins und wichtigsten Botschafter der Stadt Halle in Ehren zu halten und sein Vermächtnis fortzuführen», sagte HFC-Präsident Jens Rauschenbach.

Bransch spielte knapp 300 Mal für den SC Chemie Halle und dessen Nachfolger Hallescher FC Chemie. 1968 und 1974 wurde er zum «DDR-Fußballer des Jahres» gewählt. Nach dem Abstieg der Hallenser 1973 schloss sich der vom Stürmer zum Libero umfunktionierte Bransch dem FC Carl Zeiss Jena an, mit dem er in der gleichen Saison Pokalsieger wurde – sein einziger Titelgewinn auf Clubebene. Zur Saison 1974/75 kehrte er zum wieder aufgestiegenen HFC zurück. Für seine Vereine markierte er 43 Treffer in der DDR-Oberliga.

Nach seinem Karriereende 1977 wurde Bransch Funktionär. Als Präsident führte er den HFC nach der Wende für kurze Zeit in die 2. Fußball-Bundesliga. Noch mit 70 Jahren saß er im Verwaltungsrat des Clubs.

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