Steffen Merkel ist einer der beiden Geschäftsführer der DFL. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Aus Sicht von Geschäftsführer Steffen Merkel hat sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit dem Abbruch der Verhandlungen zum Einstieg eines Investors nicht erpressbar gemacht.

«Nein», sagte Merkel im Interview des «Kicker» auf eine entsprechende Frage. «Der Liga-Verband und die DFL werden weiter langfristig angelegte und strategisch wichtige Entscheidungen treffen und treffen müssen.» 

Vor der Entscheidung zum Stopp hatte es massive Fanproteste in zahlreichen deutschen Stadien gegeben. Spiele mussten unterbrochen werden, einige standen vor dem Abbruch.

Merkel ergänzte: «Ich glaube nicht, dass der Abbruch des Prozesses eine Blaupause für weitere Probleme ist, sondern dass hier mehrere spezielle Faktoren zusammenkamen: Seit Jahren schwelende unterschiedliche Auffassungen darüber, wo der Fußball hinwill, haben sich im Thema strategische Partnerschaft Bahn gebrochen.»

Merkel sagte zudem: «Hinzu kam die Debatte über die moralische Legitimation des Votums, die in der Konsequenz dazu führte, dass selbst weitgehende Protestformen wie lange Spielunterbrechungen bis zuletzt toleriert wurden.»

Die Erfahrungen der vergangenen Wochen dürften jedoch nicht dazu führen, «dass künftig bei jedem Thema, das kontrovers ist, Spiele unterbrochen werden und damit massiver Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb genommen wird. Daran kann niemand ein Interesse haben.»

Trotzdem seien Ableitungen aus dem Prozess zu treffen. Marc Lenz, ebenfalls Geschäftsführer der DFL, sagte: «Beispielsweise müssen im Liga-Verband Absprachen zu weitreichenden Themen intensiv geführt und auch innerhalb der Clubs gestärkt werden, damit eine breite Basis auch nach Abstimmungen und in den Folgeprozessen fortbesteht.»

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