Der Frankfurter Mario Götze (M) spielt gegen die Magdeburger Jamie Lawrence (l) und Daniel Elfadli. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa)

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht richtete Mario Götze nach seinem gelungenen Pflichtspieldebüt im Trikot von Eintracht Frankfurt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

«Wir wollen möglichst weit oben mitspielen und in allen Wettwerben weit kommen», verkündete der Ex-Weltmeister nach dem überzeugenden 4:0-Sieg des Europa-League-Siegers im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg das ambitionierte Saisonziel.

Schon an diesem Freitag wartet auf den WM-Helden von 2014 die erste große Bewährungsprobe. Im Auftaktspiel der Fußball-Bundesliga kommt es für Götze gleich zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein FC Bayern München, bei dem er einst nie so richtig glücklich wurde. «Ich freue mich darauf, für mich das erste Heimspiel gegen Bayern, es wird gut», sagte der ehemalige Münchner.

«Das ist allerhöchste Kunst»

In Frankfurt scheint Götze schnell angekommen zu sein. «Es war für mich eine gute Entscheidung, es fühlt sich gut an, das Komplettpaket war einfach gut, es fühlt sich für mich richtig an», sagte der 30-Jährige über seinen Wechsel von der PSV Eindhoven an den Main.

In Magdeburg drückte der Bundesliga-Rückkehrer dem Spiel der Hessen sofort seinen Stempel auf und erntete viel Lob für seine Leistung. «Hervorragend, Mario hat immer wieder aufgelöst, hat sich super bewegt», sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner und schwärmte weiter: «Dieser weiträumige Blick, wenn der Gegner presst und dann die Lösung parat zu haben, das ist allerhöchste Kunst. Er ist jemand, der auch in Drucksituationen die Tiefe sieht und die Angriffe initiieren kann. Das hat er sehr gut gemacht. Ich bin sehr glücklich mit seinem Debüt.»

Götze sah körperlich blendend aus, wirkte austrainiert, topfit und hatte vor allem wieder diese spielerische Leichtigkeit am Ball. Der Siegtorschütze vom WM-Finale 2014, der seine Stoffwechselstörung Anfang 2017 erstmals publik machte, wirkte neben seiner Fitness auch mental völlig aufgeräumt – irgendwie angekommen bei der Eintracht. «Der Coach lässt mir die Freiheiten. Ich glaube, ich kann das fehlende Puzzleteil in diesem System sein», sagte Götze.

Entsprechend glücklich war er mit dem Gesamtauftritt der Mannschaft. «Wir haben vier Tore geschossen, kein Gegentor bekommen – wir können sehr zufrieden sein», sagte er. «Es ist wichtig, dass wir mit einem überzeugenden Sieg in die Saison gestartet sind.»

Götze sieht Steigerungspotenzial

Bis zum Bundesligastart gegen die Bayern am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) sieht der Mittelfeldspieler aber durchaus noch Steigerungspotenzial. «Insgesamt gibt es immer etwas, das man verbessern kann. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und hätten konsequenter im Ballbesitz sein müssen», resümierte er. Dies müsse abgestellt werden. «Das ist wichtig für unsere weitere Entwicklung», sagte Götze.

Auch Glasner hatte einige Schwächen ausgemacht. «Was mir nicht gefallen hat, ist, dass wir zu konteranfällig waren, weil wir in der Absicherung nicht gut genug waren», monierte der 47-Jährige. «Es geht um Details, die Bayern München oder Real Madrid gnadenlos ausnutzen.» Generell konnte aber auch der Eintracht-Trainer mit dem Pflichtspielstart sehr gut leben: «Die Jungs sind noch nicht fertig, doch die Bereitschaft, immer besser zu werden, ist da. Ich bin natürlich sehr zufrieden mit unserem Auftritt.»

Von Eric Dobias und Frank Kastner, dpa
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