Endlich Winterpause. Warm ums Herz wurde nach der mageren Nullnummer weder der SpVgg Greuther Fürth noch dem FC Augsburg. Die Franken verhinderten in einem ganz dürftigen Bayern-Duell am Samstag immerhin die nächste Negativmarke.
Mit dem Punktgewinn zum Hinrundenabschluss in der Fußball-Bundesliga wendete der Aufsteiger aus Franken gerade noch die Einstellung der Desasterbilanz von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 ab.
Die Hauptstädter hatten ihre blamable Hinserie damals mit nur einem Sieg und nur einem Remis bei 15 Niederlagen abgeschlossen. Die in der Tabelle längst abgeschlagenen Fürther haben in 17 Partien einen Sieg und nun zwei Unentschieden geholt.
Ein Punkt für beide Teams zu wenig
«Ich will nicht von der 2. Liga sprechen, die ist mir zu weit weg», sagte Trainer Stefan Leitl. Man wolle ab dem 27. Dezember wieder hart arbeiten, um in der Rückrunde eine bessere Bilanz zu schaffen.
In der ereignisarmen Partie holten die Augsburger immerhin ihren 18. Punkt der Saison. «Im Großen und Ganzen war das zu wenig, weil wir vorne nicht kaltschnäuzig genug waren. Deshalb sind wir nicht glücklich», konstatierte Coach Markus Weinzierl.
Mit schwarzer Wollmütze auf dem Kopf verfolgte Leitl einen anfangs sogar erfrischenden Auftritt seiner Mannschaft. Die ersten Minuten des letzten Heimspiels des Jahres erinnerten an die glückselige Aufstiegssaison, als die Franken ihren Kombinationsfußball dem Gegner aufzwangen. Die Augsburger waren ein ums andere Mal nur Statisten.
Die Fürther kamen aber nur bis zum Strafraum – danach war Endstation. Da erzeugten die Gäste mit einem Kopfball von Reece Oxford (17.) nach einer Ecke von Arne Maier schon etwas mehr Torgefahr.
Mit insgesamt fünf Neuen in der Startelf wollte Augsburgs Trainer Weinzierl für Frische sorgen. Erst nach Oxfords Aktion wachte seine Mannschaft aber ein bisschen auf. Viel zu oft schlugen die Gäste die Bälle ohne Plan weit nach vorne.
Fürth bot in Branimir Hrgota und Havard Nielsen nach einer kleinen Pause gegen Borussia Dortmund (0:3) wieder seine Topstürmer von Beginn an auf. Nach einem Ballverlust von Timothy Tillman war es auf der Gegenseite aber André Hahn (31.), der es von der rechten Seite mal mit einem Schuss gegen den die gesamte Partie über wachsamen Keeper Sascha Burchert versuchte.
Partie auf überschaubarem Niveau
Die erste Hälfte war aber extrem ereignisarm. Das dürftige Niveau des Bayern-Duells entsprach schließlich den niedrigen Temperaturen im coronabedingt zuschauerfreien Stadion.
Zum Wiederanpfiff versagte erstmal das Tornetz. Es konnte aber nach kurzer Wartezeit mit einem Tape geflickt werden. Hahn (48.) hatte dann aus sechs Metern die beste Gelegenheit des Spiels: Nach einer Flanke von Iago rettete Burchert jedoch mit dem Fuß. «Das ist eine sehr gute Chance, die ich machen muss», haderte Hahn.
Die Fürther kombinierten bis zum Sechzehner nun wieder gefällig. Augsburgs Keeper Rafal Gikiewicz versuchte, seine Mitspieler lautstark aufzurütteln. Beide Teams leisteten sich aber auch einige Abspiele ins Nichts.
Der eingewechselte Ruben Vargas sorgte beim FCA immerhin für zaghafte Gefahr – aber auch das war zu dürftig. «Mit ein bisschen Glück fällt vorne einer rein», meinte Fürths Verteidiger Sebastian Griesbeck mit viel Wohlwollen. Tatsächlich gaben die Fürther nur drei Schüsse ab: Saisontiefstwert eines Teams. Sie blieben nach dem 1:0 gegen Union Berlin vor einer Woche immerhin zuhause zum zweiten Mal nacheinander ohne Gegentor.