Trotz der zuletzt schwachen Leistungen glaubt Giulia Gwinn weiter an die Titelchance der deutschen Fußballerinnen bei der WM in Australien und Neuseeland. Sie hoffe, «dass die Mädels, wenn sie dort ankommen und den Boden berühren, dass sie auch wirklich dieses Turnier-Feeling bekommen», sagte die aufgrund fehlender Spielpraxis nach einer schweren Knieverletzung nicht für die WM nominierte Mittelfeldspielerin des FC Bayern München.
Gwinn zog eine Parallele zur erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Sommer, als das deutsche Team bis ins Finale gestürmt war. «Es erinnert mich sehr an letztes Jahr», sagte die 24-Jährige. Viele Monate vor dem Turnier habe es auch wenig positive Ergebnisse gegeben, «ganz Deutschland hat gesagt: Die werden bei der EM nicht mal über die Gruppenphase hinauskommen. Und dann haben wir in England es geschafft, es umzumünzen und an uns zu glauben und von Spiel zu Spiel den Flow mitzunehmen», sagte die Vize-Europameisterin: «Daran glaube ich jetzt auch bei der WM in Australien.»
Gwinn verriet zudem, dass sie während der WM als ZDF-Expertin im Einsatz sein wird. «Das Sportlerherz blutet natürlich, wenn man bei der Nominierung nicht berücksichtigt wird wegen des Kreuzbandrisses und der fehlenden Spielpraxis.» Durch ihren TV-Job bekomme sie aber die Chance, «Teil der WM zu sein», sagte sie: «Ich freue mich riesig, dass ich das Team trotzdem irgendwie begleiten darf und als verlängerter Arm dabei sein kann.» Und sie versprach: «Einige Insider-Informationen kann ich schon weitergeben.»
Gwinn wird regelmäßig im ZDF-Morgenmagazin und -Mittagsmagazin das WM-Geschehen analysieren, teilte der TV-Sender mit. Zum ersten WM-Spiel des deutschen Teams am 24. Juli gegen Marokko ist sie auch im WM-Studio bei Sven Voss und ZDF-Expertin Kathrin Lehmann dabei. Die weiteren Gegner in Gruppe H sind am 30. Juli Kolumbien und zum Abschluss am 3. August Südkorea.