Donyell Malen bescherte Borussia Dortmund den Sieg gegen Sporting Lissabon. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Erling Haaland ballte auf der Tribüne zufrieden die Faust. Es geht auch ohne den verletzten Super-Torjäger, auch wenn es kein Spektakel war.

Dank Neuzugang Donyell Malen hat sich Borussia Dortmund eine komfortable Ausgangslage in der Champions League verschafft. Mit seinem ersten Treffer im BVB-Trikot ebnete der Niederländer den Weg zum 1:0 (1:0) über Sporting Lissabon und den zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel.

Anders als noch beim 0:1 in Mönchengladbach drei Tage zuvor blieb das Fehlen von Haaland für den BVB diesmal folgenlos. Vor 25.000 Zuschauern in Signal Iduna Park festigte er in der Gruppe C den zweiten Tabellenplatz hinter dem punktgleichen Team von Ajax Amsterdam und liegt bereits sechs Zähler vor den übrigen Kontrahenten Besiktas Istanbul und Sporting.

«Ein hartes Stück Arbeit»

«Es war ein hartes Stück Arbeit. Umso glücklicher bin ich, dass wir das angenommen haben. Es war nicht alles perfekt, aber die Einstellung hat gestimmt. Wir haben alles reingeworfen. Es war seriös», sagte Mats Hummels beim Streamingdienst Amazon Prime. Auch BVB-Berater Matthias Sammer sprach von einem «Arbeitssieg».

Das Tor von Malen in der 37. Minute gehörte bei dem schwerfälligen Auftritt des Bundesligisten, der erstmals seit dem Pokalspiel in Wehen (3:0) ohne Gegentor blieb, gegen harmlose Portugiesen zu den wenigen Highlights. Damit ließ der niederländische Nationalspieler erstmals aufblitzen, warum die Westfalen im Sommer rund 30 Millionen Euro an die PSV Eindhoven überwiesen hat.

Für Torjäger Haaland reichte es wegen muskulärer Beschwerden erneut nicht zu einem Einsatz. So bekamen die BVB-Fans den Norweger nur vor dem Anpfiff zu sehen, als er die Ehrung für den besten Stürmer der vergangenen Königsklassen-Saison erhielt, als er zehn Tore in acht Spielen erzielt hatte.

Im Gegensatz zur Tormaschine war aber Kapitän Marco Reus nach überstandener Kapselreizung wieder einsatzbereit, was Trainer Marco Rose freute: «Das ist auch ein ganz wichtiger Faktor. Er gibt uns unheimlich viel – an Ausstrahlung, an Anlaufen gegen den Ball, an Qualität mit dem Ball.» Zurück war nicht nur Reus, sondern auch das Vereinslogo auf dem Trikot. Beim Königsklassen-Auftakt hatte es da noch einen großen Fan-Protest gegeben, als auf dem Jersey lediglich ein Art Wasserzeichen zu sehen war.

Frühes Aus für Dahoud

Das Spiel hatte kaum begonnen, da setzte sich das Verletzungspech bei den Schwarz-Gelben auch schon fort. Mahmoud Dahoud humpelte nach drei Minuten schon vom Platz, womit der Mittelfeldspieler auf frustrierende Tage zurückblickt. Erst am Samstag hatte er in Gladbach eine umstrittene Gelb-Rote Karte gesehen. Entsprechend schaute BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Tribüne neben UEFA-Boss Aleksander Ceferin wenig begeistert drein.

Dahoud hat womöglich eine Innenbandverletzung erlitten. «Mo hat schon eine Selbstdiagnose gestellt, aber darauf vertrauen wir nicht. Wir werden ihn noch untersuchen, aber das Innenband tut weh», sagte Trainer Rose beim Streamingdienst Amazon Prime Video.

Die neuerliche Umstellung im BVB-Spiel – für Dahoud rückte der zuletzt verletzte Julian Brandt ins Team – hatte Auswirkungen. Das Angriffsspiel beim BVB kam zunächst nicht so recht auf Touren. Es fehlte an Leichtigkeit, auch die Abseitsfalle der Portugiesen funktionierte gut. Dazu erlaubte sich Mats Hummels in der Defensive zwei Unkonzentriertheiten, die Sporting zur Führung hätte nutzen können. Erst ließ sich der Verteidiger von Paulinho düpieren, dann leistete er sich einen kapitalen Fehlpass. In beiden Fällen war Paulinho nicht kaltschnäuzig genug (22.).

Und der BVB? Ein verunglückter Schuss von Reus nach Zuspiel von Thorgan Hazard war noch die beste Möglichkeit (18.). Haaland-Ersatz Malen war dagegen lange abgemeldet. Das sollte sich ändern. Nach einem Traumpass des seit Wochen starken Youngsters Jude Bellingham erzielte Malen aus halbrechter Position sein erstes Tor im Dortmunder Trikot.

Sehr zäh ging es auch im zweiten Durchgang weiter. Die optische Feldüberlegenheit der Rose-Elf führte kaum zu hochkarätigen Chancen. Auf der Gegenseite waren die Portugiesen bei ihren durchaus vorhandenen Kontermöglichkeiten zu harmlos. So geriet der Dortmunder Erfolg letztlich nicht mehr in Gefahr.

Von Heinz Büse und Stefan Tabeling, dpa
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