Dietmar Hamann hat die Profis von Borussia Dortmund angesichts der nächsten Enttäuschung schwer kritisiert und personelle Konsequenzen gefordert. «Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität, Leidenschaft – nicht zu sehen», sagte der frühere Fußball-Nationalspieler nach dem 0:2 beim VfL Bochum als Sky-Experte. «Da ist Hopfen und Malz verloren. Alles, was Grundvoraussetzung sein sollte, das zeigen sie nicht. Die brauchen keinen Trainer, die brauchen einen Zauberer.»
Als Tabellenelfter hat der BVB bereits acht Punkte Rückstand auf den angestrebten Champions-League-Platz. Auch der Wechsel von Trainer Nuri Sahin zu Niko Kovac hat bislang keine Besserung gebracht, auch wenn die Dortmunder in der Champions League vor dem Einzug ins Achtelfinale stehen.
Schlechtester Bundesliga-Start für BVB-Trainer seit 41 Jahren
Hamann kritisierte besonders Julian Brandt und attestierte dem 28-Jährige eine «unterirdische» Leistung. «Der ist jetzt Ende 20, ewig im Verein und einer der Spieler, an denen du dich aufrichten musst», sagte Hamann. «Du musst irgendwann mal den Spielern wie Brandt oder (Marcel) Sabitzer sagen: „Es ist genug“ und diese Spieler ersetzen. Es geht nicht anders.»
Für Kovac war es die zweite Niederlage im zweiten Ligaspiel als BVB-Trainer. Die ersten beiden Bundesliga-Partien als Coach der Dortmunder verlor zuletzt Timo Konietzka im August 1984.
Hamann: Schnitt machen bei Spielern
Hamann sieht für die Westfalen die Notwendigkeit, den Kader deutlich zu verändern. «Wenn es nicht geht und wenn keine Besserung in Sicht ist, musst du irgendwann mal einen Schnitt machen», sagte der 51-Jährige. «Vor dieser Entscheidung stehen sie jetzt bei sechs bis acht Spielern. Das mag teuer werden, vor allem wenn du nicht in die Champions League kommst. Aber mit der Truppe, so wie die zusammengestellt ist, ist Hopfen und Malz verloren.»