Bayerns Noussair Mazraoui (l-r), Mathys Tel, Torschütze Ryan Gravenberch und Joshua Kimmich jubeln nach dem Treffer zur 1:0 Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

In den ersten Wochen, so erzählte Julian Nagelsmann am Mittwochabend, habe es Mathys Tel «teilweise übertrieben». Der 17-Jährige habe sich im Training mit den Top-Stars des FC Bayern München zeigen wollen. Er habe «viel Mut gezeigt, was mir gefällt», sagte Nagelsmann. Aber er spielte den Ball so ungern ab.

«Zum Glück ist die Teamhygiene so gut, dass er einen Einlauf bekommen hat, wenn er nicht abgespielt hat», sagte Nagelsmann nach dem 5:0 im Erstrunden-Spiel des DFB-Pokals bei Viktoria Köln und freute sich über den schnellen Lerneffekt: «Heute gibt es keinen Grund, sich zu beschweren. Er hat es nie übertrieben, hat sehr seriös gespielt, ein wunderschönes Tor gemacht und eine tolle Verteidigungssituation gehabt, als er 40 Meter zurückgelaufen ist.»

Insgesamt ein gutes Paket, mit dem sich der Teenager für weitere Einsätze empfohlen und in Stellung gebracht hat. «Er ist schon ein Invest für die Zukunft», sagte der Trainer: «Es ist nicht so einfach, mit 17 Stammspieler beim FC Bayern zu werden. Aber wir brauchen ihn, deshalb haben wir ihn geholt.»

Investition ins Talent Tel

Bis zu 30 Millionen Euro sollen sich die Bayern die Dienste des Ausnahme-Talents kosten lassen. Am Mittwochabend deutete er an, warum. Hasan Salihamidzic bekommt leuchtende Augen, wenn er über den Offensivspieler spricht. «Er brennt jeden Tag, arbeitet hart an sich und hat alle Voraussetzungen», sagte der Sportvorstand: «Wenn er so weitermacht, hat er eine große Zukunft vor sich.»

Man werde ihn «behutsam aufbauen», versicherte Salihamidzic. Doch dem Sportchef, der als Spieler selbst über die Einstellung kam, gefällt vor allem der Eifer des Talents. «Er hat eine fußballerische Klasse, die angeboren ist. Aber ist auch sehr ehrgeizig, gierig und fleißig», sagte er: «Er trainiert auch an trainingsfreien Tagen. Das sehen wir gerne. Vor allem bei einem, der so ein großes Talent ist.»

Und auch wenn der Weg zum Stammplatz noch weit ist, eine interessante Alternative ist das Juwel, das auch an den ersten beiden Spieltagen schon eingewechselt wurde, jetzt schon. «Am Anfang hat er sehr viel probiert», wiederholte Nagelsmann nochmal: «Jetzt hat er ein gutes Gleichgewicht.»

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