Kai Havertz streckte die Zunge heraus und machte den Harlekin-Torjubel. Der Nationalstürmer kannte im Topspiel der englischen Premier League keine Gnade mit seinem Ex-Club FC Chelsea, dabei hatte er die Blues 2021 noch zum Champions-League-Triumph geschossen. Mit zwei Toren war der Ex-Leverkusener maßgeblich am 5:0 des FC Arsenal beteiligt. Es war der höchste Sieg der Gunners gegen den Stadtrivalen überhaupt.
«Beeindruckend. Er verdient es. Er war von Anfang an herausragend. Wie gut er ist, merkt man erst, wenn man mit ihm spielt», schwärmte Arsenal-Teamkollege Ben White, der ebenfalls zwei Treffer erzielte. Und Arsenal-Coach Mikel Arteta meinte: «Wenn man die beiden Tore, die er geschossen hat, und einige seiner Kombinationsmöglichkeiten in wichtigen Momenten hinzurechnet, war das eine großartige Leistung.»
Für Havertz waren es die Saisontore Nummer zehn und elf. Damit hatte bei seinem Wechsel im Sommer für schätzungsweise 75 Millionen Euro kaum einer gerechnet. Selbst im Lager der Arsenal-Fans war der Transfer kritisch gesehen worden, hatte der deutsche Nationalspieler in der vergangenen Saison bei Chelsea doch einen schweren Stand. Inzwischen hat der eigene Anhang Havertz längst ins Herz geschlossen. «60 Million Pounds down the drain – Kai Havertz scores again», war im Emirates Stadium zu hören, also: «60 Millionen Pfund gehen den Bach runter – Kai Havertz trifft wieder.»
Gunners vergrößern Vorsprung auf Liverpool und Manchester
Durch den Sieg hat Arsenal im Titelrennen die Konkurrenz unter Druck gesetzt. Die Gunners vergrößerten den Vorsprung auf die Rivalen FC Liverpool und Manchester City auf drei beziehungsweise vier Punkte. Heute kann Liverpool im Stadtduell beim FC Everton nachziehen, einen Tag später ist Titelverteidiger Man City bei Brighton & Hove Albion im Einsatz. City ist sogar noch ein weiteres Spiel im Rückstand und hat damit noch einen kleinen Vorteil.
«Wir wissen, was der Sieg für die Fans bedeutet. Wir genießen es, aber es kommen noch einige Spiele», sagte Arteta mit Blick auf das Titelrennen. Schließlich war sein Team erst in der vergangenen Saison noch von Man City abgefangen worden.