Herbert Hainer bleibt Präsident des FC Bayern München.
Der 68-Jährige wurde auf der Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit großer Mehrheit wiedergewählt. Der frühere Chef des Sportartikelherstellers Adidas erhielt 1092 Ja-Stimmen. Zum Zeitpunkt der Abstimmung waren 1395 stimmberechtigte Mitglieder im Münchner Audi Dome anwesend. 218 votierten gegen Hainer, 85 enthielten sich. Bei seiner Wahl zum Nachfolger von Uli Hoeneß vor drei Jahren hatte Hainer noch eine Zustimmung von 98,1 Prozent erhalten.
«Ich nehme die Wahl gerne an. Ich werde sie nicht enttäuschen», sagte Hainer. Auch die Vizepräsidenten Dieter Mayer und Walter Mennekes wurden mit klarer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt.
Hainer: Katar hat «sicherlich mitgespielt»
Das mäßige Ergebnis führt Hainer auch auf die Kontroverse um das in Münchner Fankreisen äußerst kritisch gesehene Katar-Sponsoring des deutschen Fußball-Rekordmeisters zurückgeführt. «Das Thema hat sicherlich mitgespielt», sagte der 68-Jährige bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Jahreshauptversammlung.
Für eine zweite Amtszeit von Hainer votierten 1092 Mitglieder. 218 stimmten mit Nein. Die Zustimmung für den früheren Adidas-Chef lag damit bei 83,3 Prozent. Hainer war vor drei Jahren mit einem Topergebnis von 98,1 Prozent Ja-Stimmen zum Nachfolger von Ehrenpräsident Uli Hoeneß (70) gewählt worden.
Der Denkzettel der Mitglieder schien ihn aber angesichts der Tumulte beim Jahreskonvent des Vorjahres nicht besonders zu bedrücken. «Insgesamt ist die Versammlung sehr gut gelaufen», kommentierte Hainer: «Ich bin sehr froh, dass die Mitglieder die Arbeit der letzten zwölf Monate und den Dialog sehr schätzen.»
Katar wird Thema bleiben
Das Thema Katar wird das komplett wiedergewählte Präsidium, aber auch den Vorstand um Oliver Kahn weiterhin intensiv beschäftigen. Im kommenden Sommer läuft die Partnerschaft mit der Fluglinie Qatar Airways aus. Es werde erst nach der Ende des Jahres stattfindenden Fußball-WM in dem Emirat über eine weitere Zusammenarbeit verhandelt, sagte Hainer. Entscheidend bei Sponsoringverträgen seien dabei für den FC Bayern neben «der wirtschaftlichen Komponente» auch «gemeinsame Projekte».
Der Golfstaat Katar steht wegen Verstößen gegen Arbeits- und Menschenrechte massiv in der Kritik. Die Maxime bei einer Entscheidung laute am Ende, «was ist das Beste für den FC Bayern». Hainer gab zu, dass das schwierige Thema Katar bei ihm als Präsident schon «manchmal zu Kopfzerbrechen» führe.